- Landesarchiv
- Projekte
- Projektarchiv
Digitale Publikation der Wasserzeichensammlung Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Projekt mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Ab sofort ist die komplette Wasserzeichensammlung Piccard - das heißt sowohl die unpublizierten Karten als auch alle den gedruckten Findbüchern zugrunde liegenden Abzeichnungen - im Internet kostenfrei zugänglich.
Mit Unterstützung der Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg und der DFG konnte dieses Projekt seit 2002 in verschiedenen Phasen umgesetzt werden. Zunächst wurden rund 20.000 bisher nicht in den Piccard-Bänden publizierte Wasserzeichen digitalisiert und online zugänglich gemacht. In einem DFG-Projekt wurde anschließend die Digitalisierung aller Belege der von Piccard erstellten Wasserzeichenkartei realisiert.
Damit stehen nun rund 92.000 Wasserzeichen für die Online Recherche zu Verfügung.
Stand: 2006
Wasserzeichendatenbank "Piccard-Online"
-
Projektkonzeption
Ausgangslage
ie in 25 Bänden vorgelegten 17 Findbücher Piccards erschlossen seine Sammlung noch nicht einmal zu zwei Dritteln und teilweise nur unzulänglich. Von dem rund 37.000 Belege umfassenden Teil der Wasserzeichenkartei Piccard, der nicht über gedruckte Findbücher zugänglich ist, wurden in einem durch Mittel der Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg finanzierten Projekt bereits rund 20.000 Karten digital aufbereitet und im Internet publiziert (www.piccard-online.de) Die übrigen ca. 17.000 Belege Piccards wurden als Nachträge den bereits in den Bänden publizierten Wasserzeichentypen zugeordnet.
Vorprojekt: Digitalisierung der nicht in den Bänden publizierten Wasserzeichen
oraussetzung für jegliche Art der Veröffentlichung der nicht publizierten Karteiteile von Piccards Sammlung waren deren vorherige Systematisierung und Ordnung. Da von vornherein an eine digitale Präsentation der Karteikarten gedacht war, musste diese Ordnung für die zukünftige Struktur der Sammlung und ihr Rechercheangebot ausschlaggebend sein. Es wurde also unter Anlehnung an die Piccardsche Systematik eine hierarchische Gliederung mit einem feingestaffelten Klassifikationsschema erstellt, das die eindeutige Zuweisung der einzelnen Wasserzeichenbelege erlaubte und damit grundlegend über die primär unter ästhetisch bestimmten Gesichtspunkten zusammengestellte Aneinanderreihung Piccards hinausgeht. Finanziert durch Mittel der Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg wurden diese Ordnungsarbeiten nach einem Jahr abgeschlossen. Als Ergebnis wurden 18 neue Wasserzeichentypen definiert - von Mensch über Wappen und Buchstaben bis zu Fischen und Weichtieren -, die etwa 20.000 Wasserzeichenbelege umfassen. Die übrigen ca. 17.000 Belege Piccards wurden als Nachträge den bereits in den Bänden publizierten Wasserzeichentypen zugeordnet.
Es sollte nun - im Sinne der Fortsetzung des "Piccard" - zunächst um die Publikation dieser neuen Wasserzeichentypen gehen, die unter Erfassung sämtlicher Belege digital bearbeitet und für eine Präsentation im Internet aufbereitet werden sollten. Entgegen kam dieser Bearbeitung die systematische Arbeitsweise Piccards: Wie schon gesagt, wurden alle Wasserzeichen unter Berücksichtigung der Bindedrähte auf normierte Karteikarten übertragen, die jeweils auch mit den entsprechenden Grunddaten versehen sind: Provenienz, d.h. Lagerort des Belegs mit Signatur, Datierung und Lokalisierung der Handschrift, d.h. Beschreibdatum und -ort, gegebenenfalls Aussteller bzw. Verfasser des Textes sowie Bemerkungen. Diese Grunddaten bildeten auch das Gerüst einer MSAccess-Datenbank, welche die entsprechende Feldgestaltung erlaubte und nun mit den Einzeldaten gefüllt wurde. Neben den rund 20.000 Datensätzen wurden ca. 1.800 Klassifikationsdatensätze zugeordnet, welche die Strukturierung der Datenmenge bestimmen. Die Wasserzeichenbilder selbst wurden anschließend über Dienstleister mit einem automatischen Durchlaufscanner eingelesen und digital bearbeitet. Die Verknüpfung der Bild- und Textdaten wurde durch die identische Datensatz- bzw. Bilddateinummer gewährleistet.
Binnen weniger Wochen lagen die Bilddateien auf CD-ROM vor und waren problemlos mit den Textdaten zu verknüpfen. Die Gestaltung der Nutzeroberfläche orientierte sich neben der Datenstruktur auch an dem bereits etablierten Modul des Landesarchivs Baden-Württemberg. Vorgabe war dabei in erster Linie, dass Suchläufe sowohl über die Text- wie über die Bilddaten, also auch rein visuell, möglich sein sollten. In aller Regel geht die Suche doch von einem vorliegenden undatierten Wasserzeichen aus, das zu identifizieren ist. Für diese Identifikation musste natürlich auch ein Tool zur identischen Druckausgabe geschaffen werden, das über eine PDF-Version den 1:1-Ausdruck und damit den direkten Vergleich mit der Vorlage ermöglicht.
Diese Präsentation der bislang unpublizierten Wasserzeichentypen der Sammlung Piccard umfasste etwa 20.000 Belege.
Projektziel
iel des neuen DFG-Projektes war es, die komplette Wasserzeichensammlung Piccard - das heißt sowohl die neu zugeordneten noch unpublizierten Karten als auch alle den gedruckten Findbüchern zugrunde liegenden Abzeichnungen - digital zu bearbeiten und im Internet kostenfrei zugänglich zu machen. Auf der Grundlage der bereits vorliegenden Internetteilpublikation und basierend auf den Erfahrungen mit den Vorarbeiten war zunächst die Systematisierung und Ordnung des großen Restbestandes von ca. 75.000 Wasserzeichen im Hauptstaatsarchiv Stuttgart anzugehen. Hierfür wurde das vorliegende Klassifikationsschema von Piccard zugrunde gelegt, wie es bereits in den publizierten Bänden enthalten war. Es sollte gewährleistet sein, dass die von Piccard publizierten Zeichen weiterhin auch unter ihrem geläufigen Zitat zu identifizieren sind. Die Klassifikation Piccards wurde verfeinert und untergliedert, um den Ansprüchen der digitalen Präsentation zu genügen.
Für die differenzierte Navigation und umfassende Suchläufe wurde die Datenbankstruktur ausgebaut und die Oberflächengestaltung optimiert. Ziel war zudem eine Verlinkung der Sammlung Piccard mit der Wiener Sammlung "Wasserzeichen des Mittelalters" (WZMA). Gleichzeitig sollte der weitere Ausbau der Sammlung bzw. ihre Vernetzung im Sinne des Portalgedankens vorbereitet und technisch angelegt sein.
Optimierung der Online-Präsentation
arallel zur Ordnung und Erfassung der Wasserzeichenbelege anhand von Beispieldaten sollte die vorliegende Internet-Anwendung vor allem in programmiertechnischer aber auch gestalterischer Hinsicht optimiert werden. Der Funktionsumfang sollte sich in wesentlichen Punkten erweitern:
- Mithilfe eines speziellen Menüs soll der Benutzer nach Wasserzeichen aus einem bestimmten Zeitraum suchen können.
- Die Internet-Präsentation soll um eine Übersicht erweitert werden, die alle Klassifikationspunkte mit der Anzahl der jeweils folgenden Karten enthält (Dynamische Generierung).
- Bei den Vorschaltkarten der einzelnen Klassifikationsgruppen sollen Links stehen, die zu den zugehörigen Einleitungstexten führen.
- Das Feld "inhaltliche Bemerkungen" soll Verweise auf identische Zeichen in der Sammlung Piccard sowie in anderen Wasserzeichensammlungen (derzeit vor allem die Sammlung WZMA), nach Möglichkeit mit einem Link auf das entsprechende Wasserzeichenbild, aufnehmen.
- Um eine effiziente Recherche über das Motiv zu gewährleisten, sollen von jedem Wasserzeichen mindestens drei Größenparameter erhoben werden: Abstand der das Wasserzeichen flankierenden Bindedrähte, größte Höhe und größte Breite des Zeichens. Darüber hinaus sollen von kompliziert aufgebauten und zahlreich überlieferten Wasserzeichen bis zu drei weitere Parameter abgenommen werden. Die Suchfunktionalität der Anwendung ist also in der Weise zu erweitern, dass in einem frei wählbaren Bereich der virtuellen Kartei nach Wasserzeichen mit bestimmten Abmessungen gesucht werden kann.
- Das vom Wiener Projekt bereits erstellte Tool zur automatisierten Vermessung der Wasserzeichen soll dort evaluiert werden, um die Vermessung der relevanten Zeichen vor Ort durchzuführen. Gleichzeitig sollen die im Bild gedrehten Zeichen korrekt ausgerichtet werden und der inhaltliche Abgleich der beiden Sammlungen durchgeführt und über das Bemerkungsfeld nachgewiesen werden.
-
Projektverlauf
Darstellung der Projektzwischenergebnisse
Systematisierung und Ordnung der ca. 75.000 Wasserzeichen
ie Systematisierungs- und Klassifikationsarbeiten wurden in der Reihenfolge der von Piccard publizierten Bände angegangen. Zunächst wurden die Karteikarten der Großgruppen "Krone" und "Ochsenkopf" (= Piccard Wasserzeichen, Bände I und II, 1-3) neu geordnet. Damit war ca. die Hälfte der anstehenden ca. 75.000 Wasserzeichen für die Eingabe bzw. Digitalisierung vorbereitet. Da es sich gerade bei den Bänden zu "Krone" und "Ochsenkopf" um reine Findbehelfe handelt, die lediglich nach Einzelmarken abstrahierte Wasserzeichentypen abbilden, denen wiederum ein Vielfaches an Belegen zugrunde liegt, waren damit auch die wesentlichsten und problematischsten Teile der Wasserzeichenkartei bearbeitet.
Die Neuordnung orientierte sich am vorliegenden Klassifikationsschema Piccards, musste allerdings von einem schlechten Ordnungszustand ausgehen. Es mussten neue Ordnungskriterien entworfen werden, welche die unzulängliche Systematik verbesserten und stark verfeinerten, um den Ansprüchen der digitalen Präsentation zu genügen.
Eine feinere Untergliederung war auch bei den nachfolgenden zu bearbeitenden Wasserzeichengruppen zu erstellen. Die Arbeiten wurden in der Reihenfolge der von Piccard publizierten Bände fortgeführt. Die Karteikarten der Großgruppen "Turm", "Buchstabe", "Waage", "Anker", "Horn", "Schlüssel", "Werkzeug/Waffe", "Fabeltier", "Kreuz", "Blatt/Blume", "Lilie", "Frucht", "Vierfüßler" (= Piccard Wasserzeichen, Bände III - XV) wurden neu geordnet und in ein neues Klassifikationsschema gebracht.
Zum 15. Juli 2004 wurden die Systematisierungs- und Klassifikationsarbeiten wie vorgesehen abgeschlossen. In einem letzten Schritt wurden die Karteikarten der Großgruppen "Dreiberg" und "Hand & Handschuh" (= Piccard Wasserzeichen, Bände XVI - XVII) neu geordnet. Die Großgruppe "Dreiberg" wurde dabei unterteilt in die neuen Großgruppen Dreiberg, Fünfberg und Sechsberg. Daneben wurden ca. 2.500 zuvor aussortierte Wasserzeichenbelege als Nachträge den bestehenden Großgruppen zugeordnet.
Erweiterung des Erfassungsmoduls
olgende Felder wurden dem Datenbankmodell hinzugefügt:
Größenparameter Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Eingabefeldern für die Wasserzeichen-Abmessungen (Maße Höhe/Breite, Abstand Bindedrähte) wurden drei Felder für die Aufnahme der Größenparameter P1, P2 und P3 hinzugefügt. Sie sollen in der Internetpräsentation für die Recherche nach kompliziert aufgebauten und zahlreich überlieferten Wasserzeichen angeboten werden.
Inhaltliche Bemerkungen Das Feld "Inhaltliche Bemerkungen" ist für Verweise auf identische Zeichen in anderen Wasserzeichensammlungen vorgesehen.
Querverweise zu den Piccard-Bänden Ausgebaut wurde auch die Feldanzahl für Querverweise auf die Piccard-Bände. Statt eines Feldes werden nun "Band", "Abteilung" und "Typ" als getrennte Verweisfelder auf die genauen Stellen in den gedruckten Findmitteln genutzt. Ebenso sind Felder für die Übernahme der Vorworte und Einleitungen aus den Piccard-Bänden eingefügt worden.
Querverweise innerhalb der Klassifikation Weiterhin wurden drei Felder für Verweise innerhalb der neuen Klassifikation in das Datenmodell integriert. Zum einen gibt es ein Schlagwortfeld, um synonyme Bezeichnungen aufzunehmen und somit dem Nutzer bei der Stichwortsuche eine höhere Treffermenge anzubieten. Zum anderen kann mit den beiden weiteren Feldern auf andere Klassifikationspunkte verwiesen werden. Auf diese Weise kann der Nutzer, der nicht über die Stichwort- oder Datenbanksuche, sondern über die Strukturansicht in die Suche einsteigt, auf andere Klassifikationspunkte verwiesen werden.
Eingabe der auf den Karteikarten befindlichen Texte in die Datenbank
it der Eingabe der Texte in die neu strukturierte Datenbank wurde begonnen, nachdem die Strukturierungs- und Klassifikationsarbeiten der ersten Hauptgruppen abgeschlossen waren. Im März 2005 waren schließlich alle auf den Karteikarten verzeichneten Daten vollständig in der Datenbank erfasst.
Digitalisierung der Wasserzeichen-Karteikarten
ie Digitalisierung der Wasserzeichenkarten wurde mit einem ersten Teilpaket (ca. ein Drittel der Zeichen) im Juni 2004 begonnen. Die restlichen Karten wurden digitalisiert, nachdem die Texteingabe in die Datenbank abgeschlossen war. Auch die Einleitungen zu den Piccard-Bänden wurden gescannt, anschließend mithilfe eines OCR-Programms erfasst und im PDF-Format ausgegeben.
Optimierung des Präsentationsmoduls
u den Projektzielen zählte die Vermessung aller Wasserzeichen der Sammlung Piccard. Damit kann die Suche nach vergleichbaren Wasserzeichen in größeren Gruppen gleichartiger Zeichen durch Eingabe von Größenparametern des gesuchten Zeichens wesentlich beschleunigt werden.
An der Kommission für Schrift- und Buchwesen in Wien wurden in einem ersten Schritt von den mehreren tausend bereits im Netz stehenden Wasserzeichen (u.a. Gruppe der Glocken-Wasserzeichen) mit Hilfe eines für das Projekt "Wasserzeichen mittelalterlicher Handschriften" (WZMA) entwickelten Softwaretools vermessen. Ein erheblicher Nachbearbeitungsbedarf bestand bei einzelnen Wasserzeichengruppen (beispielsweise Glocken) darin, dass die Zeichen teils aufrecht, teils gestürzt abgezeichnet wurden und somit zahlreiche Zeichnungen mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms gedreht werden mussten, wobei die von Piccard eingetragenen Textinformationen selbstverständlich an ihrer ursprünglichen Position verbleiben musste.
Von den neu digitalisierten Wasserzeichen wurden in einem ersten Durchgang jeweils der Abstand der Stegdrähte, die größte Höhe und die größte Breite der Zeichen ermittelt und in einer Datenbank gespeichert. In einem zweiten Arbeitsgang wurden bei einigen Motivgruppen (z. B. bei allen von einer Stange überhöhten Papiermarken) zusätzliche Größenparameter erhoben und gestürzt oder seitenverkehrt abgezeichnete Zeichen mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms in die korrekte Position gebracht.
Die Größenparameter der vermessenen Wasserzeichen wurden in die Datenbank integriert. Sie sind in "Piccard-Online" nun über einen Klick auf "Abmessungen suchen" verfügbar. Der Benutzer wählt zunächst in der Baumstruktur diejenige Rubrik aus, deren Karten er nach Abmessungen durchsuchen möchte und wechselt von dort direkt zu einer speziellen Suchmaske. In dieser Suchmaske kann er die Messtoleranz selbst festlegen, ebenso, ob bei der Suche Unterebenen eingeschlossen werden oder ausgespart bleiben sollen. Die Größenparameter werden im Suchergebnis und in der Detailansicht angezeigt.
Veröffentlichungen zum Projekt
n dieser Stelle sind Hinweise auf Berichte zum derzeitigen und zum Vorläuferprojekt zusammengestellt. Weitere Literaturhinweise zum Piccard und zu Wasserzeichen finden Sie in der Einleitung des Online-Findbuchs.
-
Wasserzeichensammlungen im Internet
Piccard_vortrag_rueckert.pdf (pdf/127.36 kB)
-
-
Geschichte der Wasserzeichenkartei
Wissenschaftlicher Wert der Wasserzeichen
asserzeichen sind für die zuverlässige Datierung auf Papier geschriebener Quellen vor allem für das Spätmittelalter und die frühe Neuzeit von einschlägiger Bedeutung. Sie gestatten dort, wo diese Angaben in den Texten fehlen, die Einordnung in der Regel auf wenige Jahre. Die Wasserzeichenforschung ist in erster Linie für die wissenschaftliche Beschreibung und Katalogisierung von Handschriften und frühen Drucken relevant, die sich um die möglichst exakte Datierung der Vorlagen bemüht.
"Piccard" - die weltweit größte Wasserzeichensammlung
m die Wasserzeichen als einschlägiges Instrumentarium einsetzen zu können, werden möglichst identische Belege benötigt, die durch Sammlung aus datierten Texten zu gewinnen sind. Der Name "Piccard" steht mit seinen ca. 92.000 erfassten Belegen für die weltweit größte Wasserzeichensammlung und gleichzeitig für ihre bisherige Publikation und Referenz. Sie trägt ihren Namen nach Gerhard Piccard (1909-1989), der sie als sein Lebenswerk über vier Jahrzehnte aufgebaut und bearbeitet hat. Die Sammlung befindet sich seit 1951 unter der Signatur J 340 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Publikation der Findbücher
nternational bekannt wurde Piccards Wasserzeichensammlung durch die seit 1961 im Druck erschienenen "Findbücher". Bis 1997 wurden durch die Staatliche Archivverwaltung Baden-Württemberg 17 Findbücher in insgesamt 25 Bänden vorgelegt, die den "Piccard" erschließen und ihn zur umfangreichsten Standardpublikation von Wasserzeichen machten. Dabei ist die Qualitätssteigerung dieser Publikationen nicht zu übersehen. Waren die ersten beiden Findbücher "Krone" und "Ochsenkopf" reine Findbehelfe, die lediglich nach Einzelmarken abstrahierte Wasserzeichentypen abbilden (den Typen dieser Findbücher liegt ein Vielfaches nicht publizierter Abzeichnungen von Einzelmarken zugrunde!), so kamen ab dem dritten Findbuch "Turm" Einzelbelege zum Abdruck. Für das Findbuch "Turm" wurde allerdings weniger als die Hälfte der zum Zeitpunkt der Drucklegung bereits vorhandenen Karteikarten ausgewertet; zu allen in den Findbüchern vertretenen Motiven sind seit Drucklegung der entsprechenden Bände von Piccard selbst Nachtragskarten angelegt worden.
Fortsetzung als online Publikation
llerdings waren mit den gedruckten Bänden noch nicht einmal zwei Drittel der Piccardschen Kartei für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ihr unpublizierter Rest umfasst etwa 37.000 weitere Karteikarten, deren Publikation in herkömmlicher Form - schon wegen der unzureichenden Qualität der wenigen noch vorliegenden Manuskripte Piccards - nicht mehr in Frage kommen konnte. Vor dem Hintergrund dieser Situation und dem nachdrücklich artikulierten Bedarf der hilfswissenschaftlichen Forschung, in erster Linie der Handschriftenkunde, an einer Fortsetzung des "Piccard", wurde eine Publikation in digitaler Form geplant.
-
Zur "Piccard-Online" Recherche
as Online-Findbuch zum Bestand J 340 offeriert diverse Möglichkeiten des Sucheinstiegs: über einen selbst formulierten Suchtext, Stichwortlisten oder die Wasserzeichenmotive selbst. Die Hilfe bietet dazu ausführlichere Informationen.
Zur ZitierweiseNachweise aus der Wasserzeichenkartei Piccard sollten beim Erstzitat Standort, Bestand, URL und Kartennummer enthalten:
Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 340 (http://www.piccard-online.de), Nr. 22966.
Bei allen weiteren Zitaten wird die Kurzform empfohlen: Piccard-Online Nr. 22966.
Ansprechpartner:
Archivische Erschließung |
Entwicklung der Internet-Präsentation |
E-Mail: hstastuttgart@la-bw.de |
E-Mail: ZentraleDienste@la-bw.de |