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26.02.2019

Badische Armeeunterlagen der Übergangszeit 1918–1921 jetzt online

Reichswehr (glak)
Besuch des badischen Präsidenten Anton Geiß (SPD) mit Hermann Hummel (DDP) und Ludwig Haas (DDP) bei den neu errichteten Freiwilligenverbänden in der Karlsruher Grenadierkaserne im Frühjahr 1919; GLA Karlsruhe N Geiss, Nr. 9.

Mehr als 50.000 Digitalisate informieren nun über den Aufbau und den Einsatz der badischen Freiwilligen– und Reichswehrformationen während des krisenhaften Beginns der Weimarer Republik. 422 Akten mit acht Metern Umfang im Generallandesarchiv Karlsruhe gewähren detaillierte Einblicke in die Geschichte Badens – und darüber hinaus.

Den inhaltlichen Schwerpunkt des Bestands GLA 456 F 134/135 bilden der Aufbau von ersten Freiwilligenverbänden unmittelbar nach Kriegsende und die Aufstellung der badischen Reichswehrbrigade 14 ab März 1919, die der 5. Infanterie–Division in Stuttgart unterstand. Dabei wurden die früheren badischen Truppenverbände größtenteils als Kader übernommen, so dass Kontinuität und Homogenität der vormals kaiserlichen Armee gewahrt blieben. Kommando und Stab der Reichswehrbrigade 14 befanden sich in Karlsruhe; die Standorte der einzelnen Truppeneinheiten waren über Baden verstreut. Doch wurde die badische Reichswehrbrigade aufgrund der im Versailler Friedensvertrag festgelegten Obergrenze für ein Heer von 100.000 Mann bald wieder aufgelöst und in die württembergische Reichswehrbrigade 13 integriert.


Neben den allgemeinen Informationen über die Aufstellung, Organisation und Ausbildung der Truppen stechen in der Überlieferung zwei geschichtliche Ereignisse besonders hervor: Der Einsatz der badischen Truppen als Teil der Deutschen Legion im Baltikum 1919 und ihr Beitrag bei der blutigen Niederschlagung des Arbeiteraufstands im Ruhrgebiet im März und April 1920. Angesichts der Vernichtung des preußischen Heeresarchivs im Zweiten Weltkrieg kommt diesen Unterlagen ein besonderer historischer Wert als Ersatzüberlieferung für diese Zeit zu. Grund genug für das Landesarchiv Baden–Württemberg, sie hiermit in vollständig digitalisierter Form der Forschung und interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.


Die digitalisierten Unterlagen von GLA 456 F 134/135 finden Sie hier.