Rechtsterrorismus in der Weimarer Republik. Das Krisenjahr 1923

Termin

Cover des Buchs 'Außer Kontrolle. Deutschland 1923' von Peter Longerich.
Ausschnitt aus dem Cover des Buchs 'Außer Kontrolle. Deutschland 1923' von Peter Longerich.

28.02.2023 18:00 Uhr

Vortrag von Prof. Dr. Peter Longerich

Cover des Buchs 'Außer Kontrolle. Deutschland 1923' von Peter Longerich.

Im Rahmen der Vortragsreihe "Terror von Rechts. Gestern und Heute" referiert am Dienstag, den 28. Februar 2023, 18:00 Uhr, Prof. Dr. Peter Longerich zum Thema "Rechtsterrorismus in der Weimarer Republik. Das Krisenjahr 1923".

Die Niederlage, die Novemberrevolution von 1918/19 und die als demütigend empfundenen Friedensbedingungen von Versailles führten zu einer Welle eines sehr stark ethnisch fundierten Nationalismus und zu einer Stärkung der völkischen Bewegung. Belastend für die Demokratie wirkte sich auch die nahezu uneingeschränkte Kontinuität der antidemokratisch geprägten Eliten des Kaiserreichs aus. Kenntnisreich und gestützt auf reichhaltige Quellen zeigt der Zeithistoriker und Bestsellerautor auf, dass die Situation des Jahres 1923 nicht einfach durch den Zusammenprall verschiedener Konfliktlagen zur Krise eskalierte, sondern entscheidend durch die – infolge der nationalistischen Aufbruchsstimmung während des „Ruhrkampfes“ gestärkte – politische Rechte vorangetrieben wurde. Die politische Rechte wollte die Krise weiter radikalisieren und letztlich nutzen, um durch die Errichtung einer Diktatur die Weimarer Republik zu stürzen. Höhepunkt der rechtsterroristischen Staatsstreich- und Diktaturpläne war der Hitler-Ludendorff-Putsch am 8. November 1923.

Peter Longerich zählt zu den Experten für deutsche Zeitgeschichte, den Nationalsozialismus und seine Entstehung. Der Zeithistoriker war Professor am Royal Holloway College in London und lehrte an der Universität der Bundeswehr. Internationale Anerkennung erfuhr er für das Buch "Davon haben wir nichts gewusst. Die Deutschen und die Judenverfolgung" sowie die Biografien "Heinrich Himmler" (2008) und "Hitler" (2015).