10.03.2022 15:30 Uhr
Eröffnung der Wanderausstellung des Generallandesarchivs Karlsruhe im Beruflichen Schulzentrum Wertheim
In den Jahren 2018 und 2019 feierten wichtige Ereignisse der badischen Geschichte ihr Jubiläum: 1818 wurde im Großherzogtum Baden die für ihre Zeit wegweisende, frühkonstitutionelle Verfassung erlassen. In der Revolution 1918 brach die Monarchie zusammen, und Baden wurde eine Republik, die 1919 eine der demokratischsten Verfassungen der Zeit erhielt. Das Generallandesarchiv Karlsruhe greift in einer Wanderausstellung diese wichtigen Zäsuren badischer Geschichte auf.
Eröffnung
Donnerstag 10. März 2022, 15.30 Uhr
Eine verbindliche Voranmeldung ist wegen der begrenzten Teilnehmerzahl notwendig:
Tel.: +49(0)93 42 / 9 15 92-0
E–Mail: stawertheim@la-bw.de
Die Eröffnung wird online übertragen.
Anmeldung zur online-Teilnahme
Informationen zur Ausstellung
Die Präsentation zeichnet anhand einer Vielzahl aussagekräftiger und bislang unbekannter Dokumente und Exponate den Weg Badens von der Monarchie zur Republik nach. Im Mittelpunkt stehen die erkenntnisleitenden Fragen nach dem Ausmaß der politischen Mitbestimmung der badischen Bevölkerung im langen 19. Jahrhundert, nach der Entwicklung von der großherzoglichen Alleinherrschaft zur Volkssouveränität und nach der Durchsetzung universeller Menschen– und Bürgerrechte. Dabei erweist sich Baden als das oft zitierte liberale "Musterländle".
Die demokratiegeschichtliche Ausstellung wählt verschiedene Perspektiven: Sie schildert zentrale Ereignisse, bietet aber auch regionale und biografische Zugänge zum Thema — und sie übergeht auch nicht die vielfältigen Widerstände und zahlreichen Gegenspieler, bis hin zur Zerstörung der Demokratie und der Beseitigung der Menschenrechte in der NS–Willkürherrschaft. Das Thema der Geschlechterverhältnisse findet seinen Niederschlag in einer Abhandlung des Frauenwahlrechts.
Die Präsentation leistet einen historisch fundierten Beitrag zur Auseinandersetzung der Bürgerinnen und Bürger mit unserem demokratischen Gemeinwesen. Sie will die Bürgerinnen und Bürger zur Diskussion einzuladen und in Zeiten der sinkenden parlamentarischen Legitimierung, der Fake–News und des völkischen Populismus die Errungenschaft individueller Freiheitsrechte verdeutlichen.
Begleitmaterial für Schulen
Die Ausstellung will besonders junge Menschen ansprechen. Sie will Schülerinnen und Schüler in ihrer historischen und politischen Urteilskraft stärken und sie gegen die Einflüsterungen von Demokratiegegnern immunisieren. Durch den lehrplankompatiblen Zugriff und durch das mit Fachdidaktikern des Regierungspräsidiums Karlsruhe erarbeitete, archivpädagogische Material vermag die Präsentation ebenso gründliche wie anregende Bausteine für die Arbeit mit Schulklassen und studentischen Gruppen zu liefern.
Die Präsentation bietet Lehrerinnen und Lehrern spezielle Informationen zur Ausstellung und didaktische Vorbemerkungen für Lehrkräfte.
Zum einen steht die Ausstellung in deutlichem Bezug zu den Standards für inhaltbezogene Kompetenzen der Klasse 8 des Gemeinsamen Bildungsplans Geschichte für die Sekundarstufe I und des Bildungsplan Geschichte Gymnasium. Ihr Besuch bildet daher eine wertvolle Ergänzung des Unterrichts in der Mittelstufe.
Die Arbeitsblätter für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I finden Sie hier .
Zum anderen steht die Präsentation in deutlichem Bezug zum Bildungsplan Geschichte der gymnasialen Oberstufe (2004). Ihr Besuch stellt somit eine wertvolle Ergänzung des Unterrichts in der Kursstufe dar.
Die Arbeitsblätter für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II finden Sie hier.
Katalog
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen:
Demokratie wagen? Baden 1818-1919, herausgegeben von Peter Exner, 212 Seiten mit über 100 Abbildungen, Stuttgart 2018
(ISBN 978-3-17-034381-8, Verlag W. Kohlhammer)
Die Ausstellung Demokratie wagen? Baden 1818-1919 und die gleichnamige Begleitpublikation wurden gefördert durch: