18.07.2023 19:00 Uhr
Buchvorstellung mit Ludwig Zimmermann
Fragen um den historischen Wert regionaler Geschichtsschreibung werden im Vordergrund stehen, wenn Regionalhistoriker Ludwig Zimmermann seinen neuen Band über „Das katholische Oberschwaben im Nationalsozialismus zwischen Begeisterung, Anpassung und Wiederstand“ im Nationalsozialismus präsentieren und sich der Debatte stellen wird. Um einen möglichst großen Leserkreis zu erreichen, entschied sich der pensionierte Realschullehrer, der an der PH in Weingarten als Ausbildungslehrer für das Fach Geschichte wirkte, für die Erzählform und unterlegte seine Forschungsergebnisse mit über 800 historischen Aufnahmen und Dokumenten. Da er sich als Autor konsequent an die Vorgaben der von Bundespräsident Roman Herzog 1996 ausgerufenen „Erinnerungskultur gegen das Vergessen“ hielt und mutig auf die schweren Verbrechen der Gewalt- und Unrechtsherrschaft hinwies, erlangte sein 440 Seiten umfassendes Werk überregionale Beachtung.
Beginnend mit der Zwangsterilisation, auf die später die sog. „Euthanasie“ folgte und im Holocaust als Völkermord gipfelte, geht Zimmermann etwa auf ein Dutzend an der Shoa beteiligte Verbrecher ein, die allein aus Oberschwaben kamen und erinnert an schlimme Vorgänge beim Umgang mit Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Unter Verweis auf die nicht geglückte Entnazifizierung weist er nachhaltig auf die Folgen der Verdrängung und Tabuisierung hin, die Legendenbildungen ermöglichte, die bis heute die historische Forschung erschweren.
Eintritt: 8,00 €/5,00 € (erm. für Schüler, Studenten, Schwerbeschädigte)
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Zentrale Stelle