21.11.2023 19:00 Uhr
Vortrag von Dr. Jakob Eisler
Seit Anfang der württembergischen Besiedlung Palästinas 1868 hatten die Templer in allen Bereichen der christlichen Tätigkeit gewirkt, und zwar auf dem Gebiet des Schulwesens, der Medizin, der Landwirtschaft, der Forschung, der Ökonomie, des Handels und Gewerbes, der Diplomatie, der Kirche, der Technologie und der Touristik. In den Templersiedlungen konnte man die besten Hotels finden, es gab Pferdekutschen-Verbindungen nach Jerusalem und ganz Palästina, ferner in Jaffa ein archäologisches Museum, einen botanischen Garten, einen Tiergarten und noch vieles andere. Einen besonderen Aufschwung nahm die Entwicklung in Palästina, als besonders in Haifa und Jaffas zu Beginn des 20. Jahrhunderts, deutsche Fabriken gebaut wurden. Die dabei beteiligten Unternehmen spielten eine bedeutende Rolle bei der wirtschaftlichen Modernisierung des Landes. Ihr Vorbild sowie ihr „Know-How“ trugen nicht unwesentlich dazu bei, bei den jüdischen Einwanderern vorhandene Hemmschwellen, das Unternehmen einer Besiedlung des noch weithin desolaten Landes in großem Maßstab in Angriff zu nehmen, abzubauen. Durch ihre fortschrittlichen Ansichten und Errungenschaften haben die Templer somit wesentlich zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung Palästinas von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs beigetragen. Durch ihre Tätigkeit auch in den jüdischen Dörfern und Stadtteile haben sie die Modernisierung ganz Palästinas in einem nicht geringen Maße beschleunigt. Wie die Zusammenarbeit zwischen den Templern und den jüdischen Einwanderern aussah, erläutert Dr. Jakob Eisler vom Landeskirchlichen Archiv in Stuttgart, der sich seit vielen Jahren mit der Geschichte der Templer in Palästina beschäftigt hat.
Eintritt frei
Begleitveranstaltung zur Ausstellung "Die neue Heimat im Heiligen Land"