Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg für Ludwig Marum wegen "gerechter Abwägung des Nötigen und Möglichen" beim Klinikneubau
Universitätsarchiv Freiburg, D 29/34/422 |
Am eindrucksvollsten kämpfte er für die Würde des Menschen und dessen Rechte bei den Verhandlungen über die Gleichstellung von Mann und Frau sowie denen über die Abschaffung der Todesstrafe: "Glauben Sie nur daran nicht, dass durch die Drohung mit der Todesstrafe irgend ein Verbrecher oder Mörder sich abhalten lässt, einen Mord zu begehen! Es glaubt nämlich jeder, er gerade werde nicht erwischt und keiner lässt sich dadurch abhalten." Einem Abgeordneten, der "Abschrecken!" in den Saal ruft, entgegnet Marum: "Abschrecken? Nein! [...] Strafen müssen selbstverständlich sein, aber der Zweck der Strafe ist nicht blutige Vergeltung, sondern ist Schutz der Gesellschaft." Mit Marums Einzug in den Reichstag im Jahre 1928 verlor der Badische Landtag einen Abgeordneten, "der nicht etwa bloß Paragraphen im Hirn hat, sondern dem Blut in den Adern fließt." |