In Deutschland existieren bis heute mehr als 2.000 jüdische Friedhöfe, die Zeugnis ablegen von der mehr als 1700-jährigen jüdischen Kultur im Land. Im deutschen Südwesten wurden diese Friedhöfe und die dort befindlichen etwa 54.000 Grabsteine schon vor Jahren in einem groß angelegten Projekt vom damaligen Landesdenkmalamt und dem Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Heidelberg fotografisch dokumentiert. Die Fotosammlung, die heute im Staatsarchiv Ludwigsburg liegt , bietet einen einzigartigen Zugang zur jüdischen Sepulkralkultur im deutschen Südwesten. Sie ist nicht nur eine wertvolle Quelle für personengeschichtliche Forschungen, sondern ermöglicht auch einen Überblick über die Gestaltung der einzelnen Friedhöfe und ihrer Grabsteine.
Ausstellung
Trauer unterm Davidstern
Malerei und Druckgrafik von Sibylle Möndel
Sibylle Möndel, eine in Kornwestheim lebende Künstlerin, war tief beeindruckt von dieser Dokumentation und entwickelte vor deren Hintergrund das Kunstprojekt Trauer unterm Davidstern. Ausgangspunkt für ihren neuen Werkzyklus waren die Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen in Laupheim und Freudental. Die hebräischen Grabinschriften, aber vor allem die darauf angebrachten Zeichen und Symbole waren es, die Sibylle Möndel zu ihren Werken inspiriert haben. In Zeiten neuer Anfeindungen will sie mit ihrem Projekt zusammen mit dem Staatsarchiv auch einen Beitrag leisten, um jüdische Grabsteine als Zeitzeichen sichtbar werden zu lassen.
Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Katalog erschienen, der in der Ausstellung und im Buchhandel erhältlich ist.
Informationen zum Ausstellungskatalog:
Trauer unterm Davidstern. Malerei und Druckgrafik von Sibylle Möndel
Katalog zur Ausstellung im Staatsarchiv Ludwigsburg
2022. Stuttgart. Kohlhammer. 100 Seiten. € 10,- bestellen
ISBN 978-3-17-042250-6
Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Downloads
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Flyer zur Ausstellung "Trauer unterm Davidstern"
Flyer-8-6-final.pdf (pdf/4.27 MB)