Das Gemälde des Wildschweins von Urach zeigt das riesige Schwein, das Herzog Ulrich von Württemberg im Jahr 1507 auf dem Roßfeld bei Urach eigenhändig erlegt hat. Es ist überschrieben mit Ulrichs Wahlspruch ICH HABS IM SINN und seiner Titulatur V[lrich] H[erzog] Z[u] WVRTEMBERG, darunter findet sich die Jahreszahl 1507 (Staatliche Schlösser und Gärten, Privatbesitz)
Ulrich war der erste Herrscher Württembergs, der nach der Erhebung zum Herzogtum das Recht nutzte, Goldmünzen auszugeben. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts setzte der junge Herrscher die Prägungen auch als Kommunikationsmittel ein, um seine neue Würde und seinen Machtanspruch zu demonstrieren. (Landesmuseum Württemberg)
Der Schembartlauf, ein Umzug mit Masken, gehörte ursprünglich zu den Bräuchen vornehmer Nürnberger Bürger in der Fastnachtszeit. Aus Nürnberg, vom Plattner Wilhelm von Worms, stammt auch der Helm, den sich Herzog Ulrich von Württemberg für Belustigungen am Hof fertigen lässt. Er sollte Angst und Schrecken verbreiten und ist daher in Form einer menschlichen Fratze mit unförmiger Nase gestaltet. (Landesmuseum Württemberg)
Der „Ulrichstein“ wurde im Jahr 1523 zusammen mit einem Begleitschreiben an die österreichische Statthalterregierung in Stuttgart gesandt. Auf der Vorderseite befindet sich, zusammen mit einem Jagdhorn, der Schriftzug Viue düx Vlriche. Das Objekt steht für die Verbundenheit der württembergischen Bevölkerung mit Herzog Ulrich. (Landesmuseum Württemberg)
Die Stuttgarterin Magdalena Scherer ist eine der wenigen Frauen, deren Unterstützung für Herzog Ulrich in der Zeit des Bauernkriegs aktenkundig wurde. Später wird Magdalena Scherer für ihre Beleidigungen und ihren Ungehorsam von der habsburgischen Herrschaft zur Verantwortung gezogen. In der vorliegenden Urfehde schwört sie, die Auflagen einzuhalten. Im Übertretungsfalle soll sie ohne Rechtsverfahren ertränkt werden. (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)
Aus Ulm berichtet Rudolf von Ehingen seinen Regentschaftskollegen über ein Schreiben des Truchsessen Georg von Waldburg. Dieser setzte den Schwäbischen Bund über seinen aktuellen Standort und seine militärischen Planungen in Kenntnis. Diese sensiblen Informationen werden von Rudolf von Ehingen teilweise in verschlüsselter Schrift verfasst. (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)
Jerg Ratgeb war in den Jahren des Bauernkriegs als bekannter Künstler mit seiner Werkstatt in Stuttgart tätig. Ein bislang kaum bekanntes Werk zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Könige auf einer mächtigen Altartafel. Die Tafel als ehemaliger Teil eines großen Flügelalters wurde in der jüngeren kunsthistorischen Forschung kaum beachtet und verlangt noch nach einer intensiveren Beschreibung und Einordnung in das Werk Ratgebs. (Sammlung Fürst von Urach, Schloss Lichtenstein)
Ein kaum bekanntes Porträt von Herzog Ulrich von Württemberg zeigt diesen in seinen späteren Lebensjahren. Der Herzog trägt ein federgeschmücktes Barrett auf dem Kopf und eine aufwändige Rüstung. Eine Schärpe in Schwarz, Gold und Weiß mit kostbarem Dolch liegt darüber. Ulrichs rechte Hand hält ein Beil, seine Linke liegt auf seinem Schembarthelm. (Österreichische Nationalbibliothek Wien)
Am 26. April 1525 stellten Matern Feuerbacher und Hans Wunderer, die beiden württembergischen Bauernhauptleute, als Vertreter für die hauptleut des cristenlichen hellen haufen für den Kirchheimer Kaplan Endris Kirnschsbacher einen Schutz- und Schirmbrief aus. Das Schreiben ist mit einem Papiersiegel versehen, und als Siegelmotiv wird ein Jagdhorn verwendet, das als Allegorie auf den Herzog verstanden werden kann. (Hauptstaatsarchiv Stuttgart)
Im Alltag führten die Bauern, meist am Gürtel, eine „Hauswehr“ oder „Bauernwehr“ mit sich. Anders als die Schwerter des Adels waren „Hauswehren“ einschneidig, in den Quellen werden sie als „Messer“ bezeichnet. Sie wurden als Werkzeug und Waffe benutzt. Bei diesem Exemplar wurde sogar eine Parierstange angebracht, die mit einer Niete fixiert ist. Die Griffschalen fehlen, die Klinge ist vorne abgebrochen. (Landesmuseum Württemberg)