Verabschiedung von Kurt Hochstuhl
35 Jahre war Dr. Kurt Hochstuhl im Dienst des Landesarchivs Baden-Württemberg, seit 2000 hat er das Staatsarchiv Freiburg geleitet. Am Mittwoch, den 9. Oktober 2019, wurde der Archivdirektor bei einer Festveranstaltung im Regierungspräsidium Freiburg in den Ruhestand verabschiedet.
"Kurt Hochstuhl hat das Staatsarchiv Freiburg innerhalb des Landesarchivs Baden-Württemberg erfolgreich und zukunftsfähig aufgestellt", so Professor Gerald Maier, Präsident des Landesarchivs, anlässlich der bevorstehenden Verabschiedung.
Hochstuhl studierte Neuere und Neueste Geschichte, Soziologie und Philosophie an den Universitäten Karlsruhe und Toulouse (Frankreich). 1983 wurde er mit einer Arbeit zur elsässischen Zeitgeschichte promoviert. Seine Laufbahn am Landesarchiv Baden-Württemberg begann der Zeithistoriker 1984 mit einer Ausbildung für den Höheren Archivdienst im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Von 1989 bis 1995 war er im Generallandesarchiv Karlsruhe im Bereich Aktenübernahme und Schriftgutverwaltung tätig. Danach führte ihn sein Weg zurück an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart, wo er unter anderem mehrere Großprojekte zu Ordnungs- und Erschließungsarbeiten leitete.
Im Jahr 2000 wechselte Hochstuhl als Leiter an das Staatsarchiv Freiburg, eine der sechs Archivabteilungen des Landesarchivs Baden-Württemberg. Dort hat sich Hochstuhl in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich dafür eingesetzt, Archivbestände einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So wurden unter seiner Leitung die südbadischen Standesbücher, die wertvolle Informationen für die Familienforschung enthalten, und der Nachlass des Fotografen Willy Pragher digitalisiert und kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt. Zudem hat sich Hochstuhl mit zahlreichen Ausstellungen und Veröffentlichungen zur badischen Demokratiegeschichte und zur Auswanderung im 19. Jahrhundert einen Namen gemacht. Ein wichtiges Anliegen war für den gebürtigen Baden-Badener darüber hinaus der Ausbau der Zusammenarbeit zum Nachbarland Frankreich.
Unter diesem Zeichen stand deshalb auch die Festveranstaltung am 9. Oktober. Als Festredner sprach Jürgen Oser, ehemaliger Leiter der Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Regierungspräsidium Freiburg, über die Rolle des Oberrheins bei der deutsch-französischen Aussöhnung und die Entwicklung der Zusammenarbeit.
Mit Blick auf seine Verabschiedung sagte Hochstuhl: "Dem Staatsarchiv wünsche ich eine gesicherte Zukunft in einem modernen und zweckmäßigen Archivbau, damit es seine Funktion als Speicher der oberrheinischen Geschichte nachhaltig und umfassend ausfüllen kann."