Kurpfälzisches Urkundenprojekt in vier Bundesländern gestartet
Am 25. Mai 2022 fand im Generallandesarchiv Karlsruhe die erste Sitzung einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe zum Auftakt eines gemeinsamen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts zur Erschließung und Digitalisierung der kurpfälzischen Urkunden des 15. Jahrhunderts statt.
Auf Anregung des Generallandesarchivs Karlsruhe haben sich die Landesarchivverwaltungen von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz entschlossen, das 1939 abgebrochene Regestenwerk für die Urkunden der Pfalzgrafen am Rhein nunmehr fortzusetzen und zu einem Abschluss zu bringen. Die von der Forschung seit langem beklagte Lücke der Jahre 1410-1508 soll geschlossen werden. In einem ersten dreijährigen Teilprojekt werden zunächst die Regierungszeiten der Kurfürsten Friedrich I. und Philipp von der Pfalz 1449-1508 bearbeitet, die von besonderer historischer Bedeutung sind. Die Erschließungsergebnisse für über 6.800 Urkunden aus den Staatsarchiven in Karlsruhe, München, Amberg, Darmstadt, Speyer und Koblenz werden zusammen mit ihren Digitalisaten der interessierten Öffentlichkeit in einem speziellen Themenportal innerhalb des Archivportals-D zugänglich gemacht. Auch andere Archive sind gern aufgerufen, ihre kurpfälzischen Urkunden ebenfalls in dieses neu entstehende zentrale Internetportal einzustellen.
Die Urkunden der Kurfürsten Ludwig III. und Ludwig IV. 1410-1449 müssen aus finanziellen und organisatorischen Gründen einstweilen noch zurückgestellt bleiben, doch ist ein Folgeantrag bei der DFG bereits in Vorbereitung.