40 Jahre "Kultureller Bereich" der Stadt Stuttgart
Der Grundstein der Stuttgarter Kulturmeile
Am 5. Juli 1965 begannen die Bauarbeiten am Hauptstaatsarchiv mit der Legung des Grundsteins. Zugleich wurde damit der Grundstein des gesamten 'Kulturellen Bereichs' der Stadt Stuttgart gelegt, der heute als Kulturmeile bezeichnet wird und im Jahr 2005 außer dem Hauptstaatsarchiv u.a. die Stadtbücherei im Wilhelmspalais, die Württembergische Landesbibliothek, das Haus der Geschichte, die Staatsgalerie, aber auch das Württembergische Landesmuseum und die Galerie der Stadt Stuttgart umfasst.
Der Grundstein liegt im dritten Untergeschoss dieses Gebäudes.
Grundsteinlegung am 5. Juli 1965
Der Grundstein für den "Kulturellen Bereich" der Stadt Stuttgart wurde am 5. Juli 1965 in der Baustelle für das Hauptstaatsarchiv Stuttgart im Beisein von Vertretern aus Politik und Verwaltung gelegt.
Er wurde - ebenso wie der Grundstein des Vorgängerbaus - mit einer Kapsel bestückt, die repräsentative Zeitzeugnisse (Münzen und Medaillen) enthielt.
Der Grundstein des Vorgängerbaus von 1822
Im August 1963 hatte man bei der Einrichtung der Baustelle für den Archivneubau des Hauptstaatsarchivs völlig unerwartet den alten Grundstein von 1822 aufgefunden. In der unzerstörten Kapsel befanden sich neben einer Urkunde, Bauplänen auch Münzen, die unter König Wilhelm I. geprägt worden waren, sowie einige Getreidekörner (Dinkel, Roggen, Gerste) aus dem Jahr 1821.
Besonderes Interesse - vor allem in der Presse - fanden die Weine des Jahrgangs 1821, die Staatsarchivdirektor Prof. Dr. Miller, der damaligen Leiter des Hauptstaatsarchivs nicht nur wissenschaftlich untersuchen ließ, sondern auch höchstpersönlich auf ihren Geschmack testete.
Vorgängerbauten
Vor 1822 war das Hauptstaatsarchiv im Alten Schloss in Stuttgart untergebracht. Es befand sich seit 1556 in einem niederen Anbau zum Karlsplatz hin; dazu kamen noch zwei Stockwerke im anschließenden Eckturm des Schlosses.
Von 1822 bis 1826 wurde ein Archivbau in der damaligen Neckarstraße errichtet, in dem das Archiv gemeinsam mit dem "Naturalienkabinett" untergebracht war und in dem es bis zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg verblieb.
Bis zum Bezug des Neubaus im Frühjahr 1969 war es dann für die Dauer von 24 Jahren "provisorisch" im Westen der Stadt (in der Gutenbergstraße 109) unterbracht - in den Räumen des früheren "Heeresarchivs", dessen Bestände es 1945 übernommen hatte.
Kulturzentrum "Kultureller Bereich" Kulturmeile
Das Hauptstaatsarchiv war 1960 als südlicher Schlusspunkt des 'Kulturellen Bereichs' der Landeshauptstadt an der Ostseite der Neckarstraße (der heutigen Konrad-Adenauer-Straße) geplant worden. Von Politik, Verwaltung und der Presse wurde die Idee der Errichtung eines 'Kulturzentrums' lebhaft diskutiert, in dem die Landesbibliothek und das Hauptstaatsarchiv gemeinsam untergebracht werden sollten. Diese Idee wurde schließlich mit dem gleichzeitigen Bau der als Ensemble konzipierten Neubauten konkretisiert und verwirklicht. Für die Klimatisierung der beiden Gebäude schuf man eine gemeinsame Infrastruktur.
Andere Projekte, die man in diesem Zusammenhang seinerzeit geplant hat (wie z.B. eine "Grünverbindung" über die heutige Konrad-Adenauer-Straße hinein in die Stadtmitte oder die Überdeckelung der Konrad-Adenauer-Straße) sind noch heute in der Diskussion.