Barocke Lebenswelten in den Beständen des Staatsarchivs Sigmaringen
"Barock" ist ursprünglich eine Epochenbezeichnung aus der Kunstgeschichte für die bildende Kunst und Architektur zwischen 1580 und 1770. In Deutschland konnte sich der Barock aufgrund des Dreißigjährigen Krieges erst nach 1650 durchsetzen. Der Begriff wurde danach als Epochenbezeichnung auf die Musik und Literatur, ja auch auf die Philosophie übertragen, allerdings mit abweichenden zeitlichen Grenzen. Schließlich wurde Barock zu einem historischen Epochenbegriff, meist zusammengefasst mit dem Zeitalter der Aufklärung, um damit die Zeit zwischen 1650 und dem Ausbruch der Französischen Revolution 1789 zu charakterisieren.
Welchen Niederschlag hat das Zeitalter des Barock in den Beständen des Staatsarchivs Sigmaringen gefunden? Die Archivalien betreffen vor allem den Raum zwischen Oberem Neckar und Bodensee. Darin sind nicht die großen Ereignisse der politischen Geschichte, nicht die prachtvollen Residenzschlösser und Klosterkirchen dokumentiert, sondern Regionales, Lokales und Einzelschicksale.
Die Ausstellung möchte mit ihren Streiflichtern aus unterschiedlichen Perspektiven Einblicke in die schillernde Epoche ermöglichen und die Besucherinnen und Besucher anregen, sich anhand der im Staatsarchiv zugänglichen historischen Unterlagen auf individuelle Spurensuche in einer Zeit zu begeben, die längst vergangen ist und doch in Manchem bis heute nachwirkt.