Diese virtuelle Ausstellung soll allen Interessierten vermitteln, was das für Dokumente sind, die in Archiven liegen und Möglichkeiten ihrer Auswertung aufzeigen. Die Ausstellung soll dafür sensibilisieren, dass archivalische Quellen immer nur Spuren sind, die es zu deuten, zu interpretieren gilt, dass das Vergangene nicht umfassend dokumentiert ist, sondern nur im Ausschnitt und stets aus einer bestimmten Perspektive. Und dass wir heute aus unserer eigenen, zeitbedingten Sichtweise heraus im Archiv in einen Dialog mit den Dokumenten treten, wenn wir diese Spuren "lesen". Das interaktive Element steht in der virtuellen Ausstellung im Vordergrund. In einem Ratespiel sollen die Autographen berühmt-berüchtigter Persönlichkeiten erkannt werden. Zu einzelnen Exponaten werden Transkriptionen bereitgestellt. Das paläografische Selbststudium wird dadurch erleichtert, dass der Benutzer in einem eigenen kleinen Fenster die Umschrift des jeweiligen Textabschnitts einsehen kann, während er das Dokument von Zeile zu Zeile abtastet. Tafeln mit Schriften aus den verschiedenen Epochen bieten weitere Hilfestellung beim Studium der historischen Objekte. Von den einzelnen Exponaten aus können die entsprechenden Seiten im Online-Findmittelsystem de Landesarchivs aufrufen, so dass man sich über ihren Überlieferungszusammenhang und Entstehungskontext informieren kann. Außerdem kann man zum Beispiel von einem Abschnitt, der sich mit der Übernahme von Unterlagen aus den Ministerien in Baden-Württemberg befasst, auf die im Netz hinterlegten Informationen zur Aktenaussonderung und Überlieferungsbildung gelangen. Inhaltlich wurde die virtuelle Ausstellung vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart bearbeitet, während die technische Umsetzung, also die Stukturierung, Programmierung und optische Gestaltung der Internetpräsentation, beim IUK-Referat des Landesarchivs lag. Robert Kretzschmar und Thomas Fricke |