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2.2
Bauern und Leibeigene
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Thema
Überlieferungschance und Überlieferungszufall
Aufbewahrt wurden im Mittelalter vor allem Unterlagen, in denen Rechte an Liegenschaften und der Ertrag daraus dokumentiert waren. Als Nachweis von Rechten behielten sie ihren Wert auch über lange Zeiträume. Damit waren ihre „Chancen“, in ein Archiv einzugehen und als „historische Quellen“ erhalten zu bleiben, gut

Unterlagen, die kurzfristige Rechtsgeschäfte betrafen oder nicht von rechtlicher Bedeutung waren, hatten dagegen meist keine lange „Lebensdauer“. Wurden sie nicht mehr benötigt, warf man sie weg. Wenn sie in ein Archiv eingegangen sind, um über alle Zeiten hinweg als „historische Quelle“ aufbewahrt zu werden, so ist dies eher ein Zufall.

Aus dem Mittelalter sind so zu den Gütern und Grundstücken der Grundbesitzer mehr Informationen erhalten als zu den Menschen, die auf ihnen gearbeitet haben. Während sich in den Quellen oft genau nachvollziehen lässt, welche Abgaben jemand aus einem Bauernhof an seinen Herren zu entrichten hatte und welche Frondienste er leisten musste, ist über den Menschen sonst nichts überliefert.
Literatur-Tipps:
Arnold Esch: Überlieferungs-Chance und Überlieferungs-Zufall als methodisches Problem des Historikers Zeitalter und Menschenalter. In: Arnold Esch, Der Historiker und die Erfahrung vergangener Zeiten, München 1994, S. 39-69.
Exponate zum Thema
Zinsrodel des Klosters Weingarten
Urkunde über die Leibeigenschaft
























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