19.01.2023 18:00 Uhr
Vortrag von Dr. Monika Pohl, Karlsruhe
Das Generallandesarchiv lädt am 19. Januar um 18 Uhr zu einem Vortrag über das politische Leben Ludwig Marums in der Weimarer Republik ein. Die Karlsruher Historikerin Dr. Monika Pohl entfaltet Marums Erfolge und Fehlschläge sowie sein politisches Vermächtnis, das bis in die Gegenwart reicht. Das Generallandesarchiv beschließt mit diesem Abend die Reihe der Begleitveranstaltungen zur Ausstellung "Ein Leben für Recht und Republik. Ludwig Marum 1882-1934", die noch bis 17. Februar zu sehen ist.
Baden galt in der Weimarer Republik neben Preußen als Bollwerk der Demokratie in Deutschland. Dort arbeitete die Weimarer Koalition erfolgreich von 1919 bis 1932/33. Entscheidenden Anteil daran hatte der badische Sozialdemokrat Ludwig Marum. Sein politisches Denken und Handeln stehen im Mittelpunkt der Ausführungen, die zeigen, zu welchen Erfolgen Marums Politik führte, aber auch welche Konflikte und Niederlagen sie zu verkraften hatte.
Pohl stellt Marums Wirken in der ersten deutschen Demokratie vor. Sie schildert seine Rolle in der Novemberrevolution 1918, legt seinen Einsatz für den Erhalt der Weimarer Koalition dar und schließt mit seinem Einsatz in der Reichspolitik 1928-1933.
Der Vortrag verzichtet darauf, Marums bitteres Verfolgungsschicksal zu schildern; er konzentriert sich vielmehr auf dessen politisches Profil als Vertreter der badischen Sozialdemokratie, dessen Beispiel die Chancen, Ambivalenzen und Aporien reformistischer Politik im Südwesten verdeutlichen. Pohl wirft schließlich die Frage nach einer angemessenen Erinnerungskultur auf, die nicht auf ritualisierte Formen des Gedenkens beschränkt bleiben will.
Dr. Monika Pohl unterrichtete bis 2015 Deutsch, Geschichte und Ethik am Ludwig-Marum-Gymnasium Pfinztal. Sie publizierte zur politischen Biographie Marums und wirkte als Kuratorin an der aktuellen Ausstellung mit. Sie ist 2. Vorsitzende des Forum-Ludwig-Marum e.V.
Vor dem Vortrag findet um 17 Uhr eine Kuratorenführung durch die Ausstellung statt.
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