Vortrag: „um wenigstens aus dem Schiffbruch zu retten, was noch gerettet werden kann“ – Die freie Reichsritterschaft um 1800

Termin

Gemälde von Graf Josef Anselm von Adelmannsfelden (1728-1805), Ritterhauptmann des Kantons Kocher (Privatbesitz)
Blick von der Brücke auf das Hauptstaatsarchiv Stuttgart

26.11.2024 18:00 Uhr - 20:00 Uhr

Gemälde von Graf Josef Anselm von Adelmannsfelden (1728-1805), Ritterhauptmann des Kantons Kocher (Privatbesitz)
Graf Josef Anselm von Adelmannsfelden (1728-1805), Ritterhauptmann des Kantons Kocher (Privatbesitz)

Sie selbst sah sich als Kleinod des deutschen Kaisertums, ihre Gegner diffamierten sie als Allianz von Zaunkönigen: Die freie, unmittelbare Reichsritterschaft stellte zweifellos ein Kuriosum im Alten Reich dar. Hunderte von Niederadelsfamilien waren in dieser Korporation lose zusammengeschlossen. Zwar waren sie nicht auf dem Reichstag vertreten, aber dennoch direkt dem Kaiser unterstellt.

In der turbulenten Zeit der Kriege und Krisen um 1800 verloren selbst mächtige Reichsstädte und geistliche Fürsten noch vor dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ihren Status durch Mediatisierung und Säkularisation. Doch die Reichsritterschaft konnte sich trotz aller Widrigkeiten und selbst gegen den Willen manch mächtiger Reichsfürsten nahezu bis zum Untergang des Alten Reiches behaupten. Der Vortrag beleuchtet, wie die Reichsritterschaft als Korporation durch diese Phase grundlegender Transformation navigierte.

Regina Fürsich hat sich in ihrem Promotionsprojekt im Kontext der historischen Krisenforschung mit dem reichsunmittelbaren Niederadel im deutschen Süden am Ende des Alten Reichs beschäftigt.

Der Eintritt ist frei.