Aufarbeitung von Heimerziehung, Zwangsunterbringungen und Kinderverschickungen
Seit 2006 wurde in der deutschen Öffentlichkeit die Diskussion um traumatisierende Erfahrungen von Heimkindern nach 1945 politisch thematisiert. Daraus entstanden beim Landesarchiv Baden–Württemberg drei Projekte:
"Projekt Kinderverschickung"
Von Mai 2022 bis Ende Oktober 2024 befasste sich ein Projekt mit dem Thema Kinderverschickung, mit Bezug auf Baden-Württemberg.
"Dokumentationsprojekt Zwangsunterbringung"
Im "Dokumentationsprojekt Zwangsunterbringung", gefördert von der Baden–Württemberg Stiftung, wurde zwischen 2019 und April 2022 für Menschen recherchiert, die zwischen 1949 und 1975 in Heimen der Behindertenhilfe oder auch in Psychiatrien waren. Am 30.03.2022 fand die Abschlusstagung des Projekts statt.
"Projekt Heimerziehung“
Im "Projekt Heimerziehung" wurden zwischen 2012 und 2018 Betroffene unterstützt, die in Kinder- und Jugendheimen untergebracht waren. Die Ergebnisse des Projekts werden in einer Wanderausstellung präsentiert.
Zu unserem großen Bedauern können wir nun keine umfangreichen Rechercheanfragen zu den Themen Heimerziehung, Behindertenhilfe, Psychiatrie und Kinderverschickung mehr annehmen, da uns die Mittel für die Projekte zur Heimerziehung (2012-2018), zu Behindertenhilfe und Psychiatrie (2019–2022) sowie zur Kinderverschickung (2022-2024) nicht mehr zur Verfügung stehen. Konkret fehlen uns schlicht Kolleginnen und Kollegen, die heute diese Arbeit für Sie machen könnten. Wir bedauern es sehr, dass es uns daher heute nicht mehr möglich ist, in vergleichbarer Weise auf die Suche nach Dokumenten und Informationen zu gehen, wie Sie dies noch aus der Laufzeit dieser Projekte gewohnt waren. Hierfür bitten wir Sie um Ihr Verständnis.
Falls Sie selbst recherchieren wollen, können wir Ihnen von die folgenden Tipps und Ressourcen zur Verfügung stellen:
Recherchehilfen sind das Verzeichnis der Kinder- und Jugendheime, das Verzeichnis der Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrie sowie das Verzeichnis der Kinderkur- und Kindererholungsheime, jeweils bezogen auf Baden-Württemberg und den Zeitraum 1949-1975 bzw. 1980.
In den Projekten sind jeweils Rechercheratgeber bzw. Rechercheführer entstanden. Diese dienen dazu, Betroffene und weitere interessierte Personen bei eigenen Recherchen nach Informationen und Unterlagen zu unterstützen. Sie finden diese Ratgeber auf den jeweiligen Projektseiten.
Außerdem möchten wir Sie auf eine Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder hinweisen: Die Informations- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder beim KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales, mit Sitz in Stuttgart) berät und unterstützt Menschen, die als Kind im Heim gelebt haben, auf der Suche nach Informationen zu ihrem Heimaufenthalt. Die Beratung ist kostenfrei und vertraulich. Sie finden alle Informationen und Kontaktdaten hier.
Selbstverständlich können Sie sich jederzeit an die Abteilungen des Landesarchivs wenden, wenn dort Unterlagen zu erwarten sind und Sie selbst recherchieren möchten. Die Kolleginnen und Kollegen dort beraten Sie gerne bei Ihrer Suche in den Beständen des Landesarchivs.
Wir müssen Sie jedoch an dieser Stelle darauf hinweisen, dass von den Kolleginnen und Kollegen nicht in vergleichbarer Weise Recherchen übernommen werden können wie früher von der Projektstelle, vor allem, was den Umfang und die ausführliche Vermittlung der Rechercheergebnisse angeht. Eine Recherche in anderen Archiven oder aktenführenden Stellen ist leider nicht möglich. Nichtsdestotrotz können Sie sich sicher sein, dass die Kolleginnen und Kollegen Sie mit Ihrem Anliegen gut unterstützen werden.