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Familienforschung: Lebensdaten
Wenn Sie die Geschichte Ihrer Familie erforschen möchten, machen Sie Person für Person ausfindig und können so eine Ahnentafel erstellen. Dabei gehen Sie von der Gegenwart aus in die Vergangenheit zurück. Generationen oder gar Jahrhunderte zu überspringen, kann zu falschen Ergebnissen führen.
Um die Lebensdaten einer bestimmten Person oder deren Familienangehörige zu ermitteln, sind je nach Zeitperiode unterschiedliche Quellen heranzuziehen.
Bitte beachten Sie, dass Personennamen früher je nach Schriftstück oft unterschiedlich geschrieben wurden und Namensgleichheit nicht auch Verwandtschaft bedeuten muss. Oft lässt sich eine Verwandtschaftsbeziehung heute auch gar nicht mehr sicher feststellen. Immerhin kann die Häufung von Namensvorkommen in einem bestimmten Ort oder einer bestimmten Region einen Hinweis geben, in welcher Gegend nach einer gesuchten Person zu recherchieren ist.
Eine kurze Einführung in die Methoden der Familienforschung finden Sie im Leitfaden des Vereins für Computergenealogie für Anfänger in der Familienforschung.
Wann hat die gesuchte Person ungefähr gelebt?
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Ab der Einführung der Personenstandsregister 1870/74/76
In den Jahren 1870-1876 wurden in Baden (1870), Hohenzollern (1874) und Württemberg (1876) nacheinander die amtlichen Personenstandsregister eingeführt. Die Personenstandsregister werden seitdem bei den Standesämtern der Gemeinden und Städte geführt. Sie enthalten Eintragungen zu Geburten, Eheschließungen und Todesfällen und ggf. Informationen über die Eltern/Ehepartner/Kinder der gesuchten Person. Seit der Einführung der Personenstandsregister sind diese die zentrale, amtliche Informationsquelle zu Lebensdaten der gesamten Bevölkerung.
Welche Informationen benötigen Sie, bevor Sie mit der Suche beginnen?
Sie benötigen zu der gesuchten Person
- den Namen (oder Geburtsnamen) sowie
- den Geburts-, Wohn- oder Sterbeort.
Wo finden Sie die amtlichen Personenstandsregister?
Die älteren Personenstandsregister ab 1870/74/76 befinden sich normalerweise in den Kommunalarchiven, die jüngeren Personenstandsregister sind noch in den Standesämtern der jeweiligen Gemeinde/Stadt. Die Erteilung von Auskünften durch Kommunalarchive und Standesämter kann gebührenpflichtig sein. Bitte erkundigen Sie sich hierfür bei dem jeweiligen Archiv oder Standesamt. Das Landesarchiv verwahrt - mit wenigen Ausnahmen - keine Personenstandsregister.
Kommunalarchive in Baden-Württemberg: http://www.archive-bw.de
Wie sieht so ein Standesregister aus?
Dieses digitalisierte Geburtenbuch aus den 1870er-Jahren stammt von der Stadt Sigmaringen. Die älteren Bände des Standesregisters dieser Stadt werden ausnahmsweise vom Landesarchiv (Staatsarchiv Sigmaringen) mit verwaltet.
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Ab dem Aufkommen der Kirchenbücher (16. bis 18. Jh.) bis 1870/75
Die Kirchenbücher der evangelischen und katholischen Gemeinden enthalten Informationen über kirchliche Handlungen wie Taufen, Trauungen und Todesfälle/Begräbnisse in chronologischer Reihenfolge. Die Kirchenbücher kamen je nach Ort und Region zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert auf. Sie sind für die Zeit vor der Einführung der amtlichen Personenstandsregister in den Jahren 1870-76 die einzige systematische Aufzeichnung über Lebensdaten von Personen. Mehr Informationen zu Kirchenbüchern finden Sie bei den Quellen zur Familiengeschichte. Wie Kirchenbücher allgemein funktionieren, erklärt die Südwestdeutsche Archivalienkunde.
Welche Informationen benötigen Sie, bevor Sie mit der Suche beginnen?
Sie benötigen zu der gesuchten Person
- den Namen (oder Geburtsnamen)
- die Religionszugehörigkeit sowie
- den Geburts-, Wohn- oder Sterbeort
Die Bezirke der kirchlichen Gemeinden und deren Zuordnung zu weltlichen Verwaltungseinheiten haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. Informationen zu jedem Ort in Baden-Württemberg können Sie im landeskundlichen Informationsportal LEO BW recherchieren. Im Zweifel empfiehlt es sich, auch nach den Kirchenbüchern benachbarter Orte zu suchen, in denen damals der Sitz der Pfarrei gewesen ist.
Welche Kirchenbücher können Sie beim Landesarchiv einsehen?
Das Landesarchiv verwahrt Zweitschriften der Kirchenbücher aus dem 19. Jahrhundert, die vollständig digitalisiert sind und online eingesehen werden können.
- Standesbücher (=Zweitschriften der Kirchenbücher) für Baden (1810-1870):
Nordbaden: Generallandesarchiv Karlsruhe 390
Südbaden: Staatsarchiv Freiburg L 10 - Zweitschriften der Kirchenbücher für Württemberg und Hohenzollern (1808-1875):
Katholische Kirchenbücher: Staatsarchiv Ludwigsburg F 901
Evangelische Kirchenbücher: Staatsarchiv Sigmaringen Wü 110 T 1
Bitte beachten Sie, dass die Zweitschriften im Landesarchiv nicht vollständig vorliegen, im Zweifelsfall wenden Sie sich an die kirchlichen Archive (Kontaktdaten siehe unten). - Israelitische Gemeinden: Die Digitalisate der Personenstandsregister der Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern des 18. bis 20. Jahrhundert befinden sich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart J 386. Die Digitalisate der Register der badischen Gemeinden befinden sich in den badischen Standesbüchern (siehe oben).
In den gerade genannten Online-Findmitteln mit Digitalisaten können Sie über die Suchfunktion nach dem (Geburts- oder Wohn-) Ort der jeweiligen Person suchen.
Wo sind Kirchenbücher ansonsten online einsehbar?
Evangelischen Kirchenbücher sind inzwischen für fast ganz Deutschland vom heimischen Computer aus in Archion kostenpflichtig recherchierbar.
In welchen Archiven können Sie Kirchenbücher einsehen?
Alle Kirchenbücher aus der Zeit vor 1808/10 werden nicht im Landesarchiv aufbewahrt. Bitte wenden Sie sich für diese Kirchenbücher an die kirchlichen Archive, die meist die Nutzung der Kirchenbücher durch Mikrofilme anbieten. Abhängig vom Glaubensbekenntnis der gesuchten Person und der historischen Zugehörigkeit des (Geburts- oder Wohn-)Orts kommen folgende Archive in Frage:
- Erzdiözese Freiburg (Katholische Kirche Baden einschließlich Hohenzollern):
Erzbischöfliches Archiv, Schoferstraße 3, 79098 Freiburg i. Br., https://www.ebfr.de/html/content/erzb_archiv.html - Evangelische Landeskirche Baden:
Landeskirchliches Archiv Karlsruhe, Blumenstr. 1, 76133 Karlsruhe, https://www.ekiba.de/html/content/landeskirchliches_archiv_karlsruhe.de - Diözese Rottenburg-Stuttgart (Katholische Kirche Württemberg):
Diözesanarchiv Rottenburg, Eugen-Bolz-Platz 1, 72108 Rottenburg, https://dioezesanarchiv-rottenburg.drs.de/ - Evangelische Landeskirche Württemberg (einschließlich Hohenzollern):
Landeskirchliches Archiv Stuttgart, Balinger Str. 33/1, 70567 Stuttgart, www.archiv.elk-wue.de
Wussten Sie schon?
Die badischen Standesbücher werden derzeit in einem Mitmachprojekt bei FamilySearch indiziert, d.h. alle Personennamen werden in einer Datenbank erfasst und so recherchierbar gemacht. Gerne können Sie sich am Projekt beteiligen und selbst indizieren. Weitere Informationen finden Sie unter Mitmachprojekte.
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Vor dem Aufkommen der Kirchenbücher (ca. 16-18. Jh.)
Die ältesten Kirchenbücher reichen meistens nicht weiter als bis in die 1630er-Jahre zurück, in denen der Dreißigjährige Krieg Südwestdeutschland am schlimmsten heimsuchte und viele Dokumente vernichtet wurden. Auch wenn die Kirchenbücher enden oder für eine bestimmte Zeitphase fehlen, muss die Suche nach den eigenen Vorfahren noch nicht vorbei sein.
Welche Informationen benötigen Sie, bevor Sie mit der Suche beginnen?
Sie benötigen zum ältesten Ihnen noch bekannten Vorfahren
- den Namen (oder Geburtsnamen) mit zumindest ungefähren Lebensdaten
- den Geburts-, Wohn- oder Sterbeort.
1. Quellen in den Archiven für die Zeit vor 1800
1.a) Wie gehen Sie vor?
Nachdem die Suche in den Kirchenbüchern abgeschlossen ist, stehen eine Vielzahl von Quellen im Archiv bereit, um tiefer in die Familiengeschichte vorzudringen. Anders als bei den Kirchenbüchern gibt es nun nicht mehr eine einzige, mehr oder weniger lückenlos durchlaufende Quellenserie, die (fast) alle Fragen beantworten würde. Stattdessen gilt es, eine ganze Reihe unterschiedlicher Quellenserien nach dem gesuchten Namen zu durchforsten.
Je nach Territorium oder Region bietet sich dabei eine andere Quellengattung für den ersten Schritt an. Für Oberschwaben sollte die weitere Suche in den Amtsprotokollen, für Franken hingegen in den Rechnungen beginnen, während für das Herzogtum Württemberg die Steuer- und Musterregister für das 16. und den Anfang des 17. Jahrhunderts wichtig sind, aber eben auch nur für diese Herrschaft in größerer Zahl vorliegen.
Diese Quellen bieten jedoch häufig nur mehr Einzelnamen und keine Angaben zu familiären Zusammenhängen, wie man es von den Kirchenbüchern gewohnt ist.
Beispielhaft könnte ein solcher Eintrag zum Jahr 1583 lauten: "Hans Müller aus Hürden gibt für sein Gütlein zwei Gulden [Steuer]".
Halten Sie in einem ersten Schritt alle Erwähnungen des gesuchten Namens, ergänzende Daten und die Fundstellen fest.
In einem zweiten Schritt müssen die gefundenen Einzelbelege in einer Zusammenschau gemeinsam betrachtet werden, um die jeweiligen Personen auch zutreffend in die Generationenfolge einordnen zu können.
Gehen Sie hierbei kritisch vor: Betreffen alle drei Fundstellen zu Hans Müller – alle um 1580 für denselben Ort – wirklich dieselbe Person? Ist der zwanzig Jahre später fassbare Hans Müller dessen Sohn, doch noch der alte Hans Müller oder gar eine dritte Person?
Höchstwahrscheinlich werden am Ende nicht alle Angaben mit letzter Sicherheit zuzuordnen sein. Je weiter Sie in die Vergangenheit vordringen, desto mehr müssen Sie mit Wahrscheinlichkeiten leben. Halten Sie das genauso wie die Fundstellen der einzelnen Belege immer transparent in ihren Notizen fest, damit aus Wahrscheinlichkeiten keine vermeintlichen Gewissheiten werden.
1.b) Welche Quellenserien stehen Ihnen zur Verfügung?
In den im Folgenden aufgeführten seriellen Quellengattungen können Sie die gesuchten Namen am wahrscheinlichsten finden. Sollten in einem Ort mehrere Herrschaften über Rechte bzw. Besitzungen verfügt haben, liegen unter Umständen mehrere parallele Serien der im Folgenden genannten Quellen vor. Diese wären dann nebeneinander einzusehen. Unter den beigegebenen Links finden Sie Verweise auf die einzelnen Quellengattungen in der Südwestdeutschen Archivalienkunde. Wo die Archivalien zu finden sind, steht unter "Überlieferungslage".
Folgende Quellenserien sollten Sie vorrangig durchsehen:
1) Urbare, Rödel oder Lagerbücher (auch bezeichnet als Zinsbücher, Gültbücher, Salbücher, Beraine)
Dies sind Vorformen der Grundbücher, in der die einzelnen Liegenschaften und Besitzungen (Höfe und Häuser, Scheuern, Äcker, Wiesen, Wald, Weinberge u.ä.), die Namen der Besitzer und die Höhe der zu leistenden Abgaben und Dienste genannt werden. Durch die Nachtragung und Weiterführung lässt sich eine Besitzerabfolge oft lückenlos nachverfolgen.
Eine Aufnahme des gesamten Vermögens, dessen Bewertung und die Festsetzung der unmittelbar oder künftig anstehenden Aufteilung des Besitzes unter den Erbberechtigten. Gewöhnlich ist in den Unterlagen das Verwandtschaftsverhältnis zwischen dem Erblasser und den (potentiellen) Erben genau beschrieben.
3) Steuerbücher und Steuerverzeichnisse
Nach Orten geordnete Verzeichnisse des Steueranschlags. Üblicherweise werden hierin die Haushaltsvorstände, unter Umständen aber auch weitere Personen genannt, die zum jeweiligen Haushalt gehörten. Je nach Ausführlichkeit wird auch der Besitz an Mobilien und Immobilien genauer beschrieben und bewertet.
4) Leibeigenschaftsregister und -verzeichnisse
Nach Orten geordnete Verzeichnisse derjenigen Frauen mit ihren Kindern und Männern, die der jeweiligen Herrschaft „eigen“ waren. Beachten Sie hierbei, dass die Leibeigenschaft von der Mutter auf die Kinder "vererbt" wurde.
In Musterungslisten wurde die wehrfähige Bevölkerung eines bestimmten Ortes bzw. Gebietes ganz oder zu Teilen samt der jeweiligen Bewaffnung und teilweise sogar dem Dienstrang aufgeführt.
7) Huldigungslisten
Bei den Erb- und Landeshuldigungen wurden ab dem 17. Jahrhundert in Listen festgehalten, welche Untertanen (Haushaltsvorstände inkl. Witwen) eines bestimmten Ortes an der Huldigung teilgenommen hatten und welche nicht.
8) Rechnungen
Rechnungen und die eventuell noch erhaltenen zugehörigen Belege führen alle Ausgaben einer bestimmten Institution auf. Sie enthalten die Namen zahlloser Personen, die Geld erhielten oder zahlen mussten.
9) Amts- bzw. Gerichtsprotokolle
In Protokollen werden die Verhandlungen vor einer bestimmten Behörde in chronologischer Folge aufgezeichnet. Entsprechend sind Protokolle wie die Gruppe der Rechnungen eine der unerschöpflichsten Quellen für Personennamen.
10) Kaufprotokolle bzw. -briefe und Handlohnbücher
In Kaufprotokollen oder eigenständigen Kaufbriefen wird der Kauf bzw. Verkauf einer Liegenschaft unter Nennung der Beteiligten festgehalten. Handlohnbücher notieren die Zahlung des Handlohns, der damaligen Grunderwerbsteuer, bei Tausch oder Kauf von Gebäuden oder Grundstücken.
11) Heiratsbriefe
In Heiratsverträgen werden die Besitzverhältnisse und Eheverpflichtungen eines Brautpaares geregelt, aber auch die Eltern genannt.
12) Vormundschafts- und Pflegschaftenbücher
Vormundschafts- bzw. Pflegrechnungen (auch Waisen- oder Waisenpflegrechnungen genannt) sind der schriftliche Niederschlag der unter Vormundschaft bzw. Pflegschaft stehenden Vermögensverwaltung von natürlichen Personen. Sie werden meist in den Gemeindearchiven oder im Grundbuchzentralarchiv Kornwestheim aufbewahrt.
Je nach gesellschaftlicher Stellung oder Beruf der gesuchten Person bieten sich weitere Quellenserien an. War die Person beispielsweise im herrschaftlichen Dienst tätig, so finden sich Einträge in frühneuzeitlichen Dienerakten oder Bestallungsbüchern, genauso aber auch in den Akten des jeweiligen Verwaltungsbereichs. Für Pfarrer und Lehrer sind darüber hinaus die Akten zu Kirchen- und Schulvisitationen einschlägig. Bei Adel, gehobener Dienerschaft und höherem Bürgertum können gedruckte Leichenpredigten vorliegen. Zu manchen Handwerksberufen liegen Zunftbücher vor. Jüdische Personen können oftmals in Schutzbriefen nachgewiesen werden. Für Müller sollte man die Mühlenvisitationen einsehen.
1.c) Welche sonstigen, nichtseriellen Quellen stehen Ihnen zur Verfügung?
Lebensdaten wie auch Informationen über Verwandtschaftsbeziehungen oder die konkrete Lebensgeschichte können sich theoretisch in jedem denkbaren Archivale finden. Bei der Suche nach weiteren einschlägigen Quellen sollten Sie sich von den Ihnen schon bekannten Lebensumständen der Familie bzw. dem anzunehmenden Beruf der jeweiligen Person leiten lassen. Auch Kriminal- und Konsistorialakten sind immer einen Blick wert, zumal die gesuchte Person auch als Zeuge vernommen worden sein kann.
Weitere hilfreiche Stichworte in Findbuchregistern oder für eine Volltextsuche im Online-Katalog (Online-Findmittelsystem) des Landesarchivs sind:
Appellationen, Armensachen, Bausachen, Civilia, Erbhuldigungen, Eheverträge, Frevel, Frondienste, Geburtsbriefe, Gülteinzugsregister, Güterverleihungen, Güterveränderungen, Handlohn, Heiratsbriefe, Justizsachen, Kaufverträge, Kontraktenprotokolle, Kriminalsachen, Lehensachen, Malefizsachen, Nachsteuer, Ruggerichtssachen, Schuldensachen, Steuerbeschreibungen, Steuerregister, Testamente, Urfehden, Zehntsachen.
Scheuen Sie sich nicht, Beratungsangebote des Landesarchivs wahrzunehmen!
1.d) Vorsicht ist geboten bei Namensgleichheit
Namensgleichheit bedeutet keineswegs zwingend Verwandtschaft. Entsprechend schwierig und oft unmöglich ist die Identifizierung von Verwandtschaftszusammenhängen dann, wenn an einem Ort mehrere Personen desselben Namens zur gleichen Zeit gelebt haben. Auch das Vorkommen nur einer einzelnen Person des jeweiligen Namens darf aber nicht zur unhinterfragten Annahme einer Verwandtschaftsbeziehung führen. Schließlich wird in vielen Quellenarten nur ein Teil der Bevölkerung der jeweiligen Ortschaft erfasst, auch wenn tatsächlich mehrere Träger desselben Namens am jeweiligen Ort ansässig waren.
Wussten Sie schon:
Der Namenszusatz "der Ältere" oder "der Jüngere" weist nicht auf eine Verwandtschaft zwischen gleichnamigen Personen hin, sondern will die jeweilige Person nur aufgrund dieser relativen Altersangabe von einer gleichnamigen anderen Person in derselben Ortschaft unterscheiden. Entsprechend ist diese Bezeichnung an den Moment gebunden. "Der Jüngere" kann somit im nächsten Moment zum "Älteren" werden.
2. Literatur
Gedruckte oder online gestellte Publikationen können Informationen zu der gesuchten Person oder Familie enthalten.
Ortsfamilienbücher erarbeiten die familiären Zusammenhänge und Verwandtschaftsverhältnisse in einem oder mehreren benachbarten Orten. Über die derzeit vorhandenen Ortsfamilienbücher informiert der Verein für Computergenealogie unter wiki.genealogy.net/index.php/Kategorie:Ortsfamilienbuch.
Wissenschaftlich überprüfte biographische Abrisse zu Personen, die durch ihre Leistungen gesellschaftliche Entwicklungen wesentlich beeinflusst haben, bietet die von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene Deutsche Biographie www.deutsche-biographie.de, sowie unter Einbeziehung weiterer biographischer Datenbanken auch zu Österreich und der Schweiz das Biographie-Portal: https://www.biographie-portal.eu/Biographien/Hauptseite.
Zu bekannten Personen und Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg liegen eine ganze Reihe von Veröffentlichungen vor, siehe hierzu im Rechercheratgeber Hinweise zur Literatursuche unter "Literatur zu Personen".
3. Datenbanken
In den letzten Jahren werden von Archiven, Museen, genealogischen Vereinen und Unternehmen immer mehr Datenbanken zur Personen- und Familiengeschichtsforschung aufgebaut, von denen die meisten nichtkommerziell und öffentlich zugänglich sind.
Bitte übernehmen Sie die Daten, die Sie dort vorfinden, allerdings nicht ungeprüft. Gerade private und kommerzielle Datenbanken enthalten mitunter Fehler. Bitte beachten Sie zudem, dass Namensgleichheit nicht auch Verwandtschaft bedeuten muss und dass Personennamen früher je nach Schriftstück oft unterschiedlich geschrieben wurden.
Folgende Datenbanken betreffen u.a. das Gebiet des heutigen Baden-Württembergs:
- Online-Findmittelsystem des Landesarchivs (Gesamtkatalog, durchsuchbar auch nach Personennamen, eingrenzbar auf die einzelnen Archivabteilungen)
- Personendatenbank des Vereins für Computergenealogie (größte Datenbank eines genealogischen Vereins)
- Ahnenkartei der Deutschen Zentralstelle für Genealogie im Sächischen Staatsarchiv, Abteilung Staatsarchiv Leipzig
- Personendatenbank der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage/Mormonen: www.familysearch.org
- Personendatenbank der Firma Ancestry (kommerziell): www.ancestry.de
- Wissenschaftlich überprüfte biographische Abrisse zu berühmten Personen bietet die von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene digitale Deutsche Biographie, sowie unter Einbeziehung weiterer biographischer Datenbanken auch zu Österreich und der Schweiz das Biographie-Portal.
Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Schreiben Sie uns gerne bei Fragen und Kritik zu den Rechercheratgebern eine E-Mail
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