Zwei neue Tagungsbände erschienen
Mit gleich zwei neu erscheinenden Titeln wird die bisherige Reihe der "Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Serie A" unter neuem Namen weitergeführt: Archivfachliche und geschichtswissenschaftliche Fachpublikationen wie die beiden Tagungsbände erscheinen künftig in der Reihe "Werkhefte des Landesarchivs Baden-Württemberg".
Die neu veröffentlichten Publikationen sind ab sofort im Buchhandel und beim Jan Thorbecke Verlag als gedruckte Ausgaben erhältlich. Parallel können die Bände auf der Open-Access-Publikationsplattform der Württembergischen Landesbibliothek online und Open Access abgerufen werden.
Vor Ort und virtuell
Die Corona-Pandemie hat den Archivbesuch, ja die Interaktion zwischen Archiven und interessierter Öffentlichkeit insgesamt über zwei Jahre massiv beeinflusst und viele Fragen zum Verhältnis von Archiven und Gesellschaft im digitalen Zeitalter in neuer Dringlichkeit aufgeworfen. Gleichzeitig sind in vielen Archiven neue Ideen und Projekte auf den Weg gebracht worden, um auf die aktuellen wie längerfristigen Veränderungsprozesse zu reagieren. Der Südwestdeutsche Archivtag vom 19./20. Mai 2022 wandte sich vor diesem Hintergrund der Frage zu, wo und wie sich die Archive in einer sich verändernden Gesellschaft zwischen Vor-Ort-Service und virtuellem Angebot positionieren können. Die in diesem Band versammelten Beiträge reichen dabei von der Ausgestaltung eines Archivs als Dritter Ort über neue Wege der Einbeziehung und Partizipation bis hin zur Nutzung und Beratung im virtuellen Lesesaal.
Das Buch
Vor Ort und virtuell
Archive und Gesellschaft im digitalen Zeitalter
Vorträge des 81. Südwestdeutschen Archivtags am 19. und 20. Mai 2022
2023. Stuttgart. Jan Thorbecke Verlag. 108 Seiten. Paperback. € 20,-
ISBN 978-3-7995-2018-8
Der Herausgeber
Dr. Ulrich Schludi hat in Heidelberg Mittlere und Neuere Geschichte, Historische Hilfswissenschaften und Rechtswissenschaft studiert und war nach dem Archivreferendariat zunächst im Kreisarchiv des Landkreises Ravensburg und im Staatsarchiv Ludwigsburg tätig. Von 2008–2012 leitete er das Unternehmensarchiv der Ravensburger AG und wechselte anschließend zum Landesarchiv Baden-Württemberg in die heutige Abteilung Archivischer Grundsatz. Seit Ende 2013 ist er wieder im Staatsarchiv Ludwigsburg tätig und leitet die Außenstelle Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein.
Deuten und streiten, suchen und finden
Der Tagungsband "Deuten und streiten, suchen und finden. Neue Möglichkeiten der Kooperation zwischen Archiven und Geschichtswissenschaft beim Aufbau digitaler Infrastrukturen" basiert auf der gleichnamigen Sektion auf dem 53. Deutschen Historikertag in München, die das Landesarchiv Baden-Württemberg und das Landesarchiv Schleswig-Holstein 2021 gemeinsam gestalteten.
Archive wie Geschichtsforschung sind gleichermaßen mit Deutungskämpfen der Vergangenheit konfrontiert und zeitgenössische Auseinandersetzungen um Geschichtsbilder wirken sich auf ihre Arbeit stark aus. Auch der Aufbau digitaler Dateninfrastrukturen beeinflusst ihren gemeinsamen Arbeitsbereich und bietet für das Suchen und Finden wie für das Deuten und Streiten neue Optionen. Dieser Band stellt einzelne Projekte auf dem Gebiet digitaler Infrastrukturen exemplarisch vor und diskutiert die sich ergebenden Chancen und Schwierigkeiten.
Das Buch
Deuten und streiten, suchen und finden.
Neue Möglichkeiten der Kooperation zwischen Archiven und Geschichtswissenschaft beim Aufbau digitaler Infrastrukturen
2023. Stuttgart. Jan Thorbecke Verlag. 84 Seiten. Paperback. € 19,-
ISBN 978-3-7995-2037-9
Die Herausgeber
Rainer Hering ist seit 2006 Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein, zuvor war er zwei Jahrzehnte am Staatsarchiv Hamburg tätig. Der promovierte Historiker und Theologe lehrt als Professor Neuere Geschichte und Archivwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Kiel sowie Kirchengeschichte an der Archivschule Marburg. Er ist seit 2006 Chair des Archives Committees der German Studies Association in Nordamerika.
Gerald Maier ist seit 2018 Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg. Er ist Honorarprofessor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart für Erhaltung digitaler Information und Digitalisierung von Kulturgut. Nach dem Studium der Geschichte, Evangelischen Theologie, Kunstgeschichte und Historischen Geografie in Tübingen und Bonn sowie Promotion in neuerer Geschichte an der Universität Tübingen absolvierte er das Archivreferendariat in Baden-Württemberg. Seitdem ist er als wissenschaftlicher Archivar in der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg tätig.