Neu auf LEO-BW: Digitale Rekonstruktion der Hauptsynagoge Mannheim
Auf dem landeskundlichen Informationssystem LEO-BW steht ab sofort im Themenmodul „Jüdisches Leben im Südwesten“ ein virtuelles Modell der ehemaligen Hauptsynagoge von Mannheim bereit.
Die Synagoge in F2 in Mannheim, die am 29. Juni 1855 eingeweiht wurde, war bereits die vierte Synagoge, die an diesem Ort errichtet wurde. Sie löste das Vorgängergebäude ab, das für die wachsende jüdische Gemeinde in Mannheim zu klein geworden war. Die Mannheimer Hauptsynagoge galt als eine der schönsten Synagogen Deutschlands. Bis zur Nacht vom 9. zum 10. November 1938, als SA-Leute die Synagoge durch Sprengungen zerstörten, war sie fester Bestandteil des Mannheimer Stadtbilds. Für die Mannheimerinnen und Mannheimer, die zur liberalen jüdischen Gemeinde gehörten, bildete sie das Zentrum eines lebendigen Gemeindelebens.
Die Computerrekonstruktion der Synagoge, die von der Firma Architectura Virtualis im Auftrag der Jüdischen Gemeinde Mannheim erstellt wurde und für das Themenmodul auf LEO-BW weiterbearbeitet wurde, ermöglicht es nun, das Gebäude von außen und von innen zu besichtigen. Über Infopoints kann man Erklärungen zu Ausstattungselementen wie der Bima oder dem Toraschrein abrufen.
Ein kurzer Film dokumentiert zudem, wie das Modell auf der Basis von historischen Fotos und mit Hilfe von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erstellt wurde: Rekonstruktion der Mannheimer Synagoge.