Kolloquium "Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet - Neue Ansätze und Techniken" am 15.-16.11.2001
Elektronische Technologien durchdringen zunehmend alle Lebens- und Arbeitsbereiche wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Vor allem durch die breite Nutzung des Internets formiert sich die sogenannte Informationsgesellschaft. Innerhalb dieser haben Archive, Bibliotheken und Museen für die Sicherung und Bereitstellung des Kulturerbes im Land Baden-Württemberg einen bedeutenden Stellenwert. im Zeitalter globaler Kommunikation treten so neben konventionelle Formen des Informationsangebots auch zunehmend neue Wege der Informationsvermittlung. Die Landesarchivdirektion Baden-Württemberg veranstaltete daher unter dem Thema "Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Musseen im Internet - Neue Ansätze und Techniken" am 15. und 16. November 2001 im Staatsarchiv Ludwigsburg eine Expertentagung. Die rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Archiv-, Bibliotheks und Museeumsbereich kamen aus verschiedenen Bundesländern, aber auch aus dem benachbarten Ausland wie aus Östereich und der Schweiz. Thematisiert wurden neue Ansätze und Techniken für die Aufbereitung und Präsentation von Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet. Dabei wurden Strategien und Kooperationsmöglichkeiten für die Online-Bereitstellung von Kulturgut, die Entwicklung von Internet-Fachportalen, aber auch der Workflow von der Erschließung bis zur Präsentation digitalisierter Bestände im Kontext von Online-Findmitteln vorgestellt.
Eröffnet wurde das Kolloquium durch den Präsidenten der Landesarchivdirektion Prof. Dr. Wilfried Schöntag und Ministerialrat Joachim Uhlmann vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Präsident Schöntag betonte in seiner Begrüßung, dass die Online-Präsentation von archivischen Quellen im Kontext geeignet sei, für vorhandene Nutzer neue Dienstleistungen anzubieten und neue Nutzerkreise für die Dienstleistungen der Archive zu interessieren. Prof. Dr. Hartmut Weber, Präsident des Bundesarchivs, erläuterte im ersten Vortrag die Rolle der Archive in E-government-Konzepten am Beispiel des Bundesarchivs.
Dr. Gerald Maier, Organisator der Fachtagung und Referatsleiter bei der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, gab in seinem Vortrag einen Überblick zu den Aktivitäten der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg als Online-Informationsdienstleister. Dazu gehört die Entwicklung eines kundenorientierten Internetangebots bis hin zur Präsentation von digitalisiertem Archivgut. So wurden in den letzten Jahren im Rahmen von DFG-Projekten und Kooperationen neue Lösungen für Online-Findmittel mit Präsentationsmodulen für digitalisiertes Archivgut entwickelt, die als Basis für die Teilnahme an verschiedenen Internet-Portal-Projekten dienen. Dazu gehört das von der Landesarchivdirektion entwickelte Internet-Informationssystem "Archive in der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer ARGE ALP" (www.archive-argealp.de/index.htm). Momentan wird unter Federführung der Landesarchivdirektion ein Internet-Portal "Archive in Baden-Württemberg" aufgebaut, bei dem etwa 340 verschiedene Archivträger vertreten sein werden (www.archive-bw.de). Vorgestellt wurde das Projekt durch Dr. Christian Keitel, Landesarchivdirektion. Zusammen mit dem Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg in Konstanz und dem Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, wird seit Frühjahr 2001 im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts ein gemeinsames "Internet-Portal für Bibliotheken, Archive und Museen (BAM)" (www.bam-portal.de) entwickelt, das von den drei Projektbearbeitern Dr. Thomas Fritz, Landesarchivdirektion, Frank von Hagel, Landesmuseum für Technik und Arbeit, und Christoph Mainberger, BSZ, vorgestellt wurde. Ein wichtiger Schritt im Rahmen dieser interdisziplinären Informationsvernetzung und Kulturgutpräsentation stellt für die Archiverwaltung auch die Teilnahme am Landesprojekt "Digitale Bibliothek Baden-Württemberg" dar. Dipl.-Ing. Christoph-Hubert Schütte, Direktor der Universitätsbibliothek Karlsruhe, erläuterte in seinem Vortrag die Konzeption.