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16.09.2019

Erinnern an Ludwig Marum

Ludwig Marum; Landtag Baden-Württemberg

"Erinnern für Morgen" – das ist das Motto eines Thementages mit Sonderöffnung am Samstag, 21. September 2019, der vom Landtag von Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv veranstaltet wird. Im Mittelpunkt steht das Gedenken und Erinnern an den badischen SPD-Politiker und Reichstagsabgeordneten Ludwig Marum (1882-1934).

Ludwig Marum gehörte 1918/19 zu den Wegbereitern der Demokratie in Baden und setzte sich ab 1928 im Reichstag für die gefährdete Weimarer Republik ein. Gegen die aufsteigende nationalsozialistische Bewegung bezog er eindeutig Stellung – ein Einsatz, den der jüdisch stämmige Rechtsanwalt am Ende mit seinem Leben bezahlte: Marum wurde 1933 von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Kislau inhaftiert und ein Jahr später ermordet.

Zum Thementag zeigt der Landtag die Ausstellung "Ein Leben für Recht und Republik. Ludwig Marum 1882-1934". Die von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, dem Landesarchiv Baden–Württemberg und dem Forum Ludwig Marum e.V. erarbeitete Schau ist erstmals in Baden–Württemberg zu sehen. Zum Thema der Ausstellung findet am Nachmittag ein Podiumsgespräch statt. Teilnehmer sind Alexander Marum, ein Urenkel Ludwig und Johanna Marums, die ausgewiesene Marum–Kennerin Dr. Monika Pohl sowie der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Dr. Michael Blume. Die Moderation übernimmt Dr. Clemens Rehm vom Landesarchiv Baden-Württemberg. Ein Grußwort werden die Vizepräsidentin des Landtags, Sabine Kurtz, sowie Professor Gerald Maier, Präsident des Landesarchivs, sprechen.

Führungen in den Plenarsaal und durch die Ausstellung sowie die Möglichkeit, das neue Gedenkbuch für im NS-Staat verfolgte Parlamentarier am Touchscreen zu erforschen, runden das Programm ab.