Vortragsreihe zum Bauernkrieg (auch online):
1) Der 'Bauernkrieg' 1525 als religiöses Ereignis

Termin

04.02.2025 19:30 Uhr

hybrid-Vortrag von Dr. habil. Dieter Fauth, Zell am Main

Der sogenannte ‚Bauernkrieg‘ von 1525 ist vor allem als ‚sozialrevolutionäres‘ Ereignis bekannt. Mit diesem Etikett sollte er Jahrzehnte lang in der DDR glorifiziert und in der BRD verteufelt werden. In diesem Vortrag wird er als religiöses bzw. theologisches Ereignis vorgestellt. Aufgezeigt werden die drei damals miteinander konkurrierenden Konzepte gesellschaftlich-politischer Veränderung: gewaltfreie Veränderung (Widerspruch); gewaltsame Veränderung (Revolution) und obrigkeitsstaatliche Veränderung (Reformation). Ihre jeweiligen Hauptvertreter Andreas Bodenstein, genannt Karlstadt, Thomas Müntzer und Martin Luther waren alle Theologen und in ihrem Handeln im ‚Bauernkrieg‘ primär theologisch bewegt. Bodenstein wollte die sozialen Verwerfungen seiner Zeit durch ein Loslassen von allem weltlichen Begehren bewältigen. Müntzer begriff den ‚Bauernkrieg‘ primär als religiöses Geschehen. Und Luther sah im ‚Bauernkrieg‘ eine Revolte gegen die göttliche Ordnung.