Die umfangreichen Gebietserwerbungen Württembergs im frühen 19. Jahrhundert zwangen das junge Königreich, seine Verwaltung grundlegend neu zu organisieren. Bis 1810 wurde eine engmaschige Bezirkseinteilung geschaffen, die das Land in 65 Oberämter gliederte. Die Landeshauptstadt besaß als "Stadtdirektionsbezirk" eine Sonderstellung. Im Jahr 1910 zählte das Königreich 1.902 selbständige Städte und Gemeinden.
Die Oberämter sollten nach Fläche und Einwohnerzahl möglichst gleich groß sein. Auf historische Zusammenhänge nahm die neue Verwaltungsgliederung keine Rücksicht. Ziel war es, eine zukunftsfähige Bezirkseinteilung zu schaffen, die zugleich auch die Grenzen zwischen Alt- und Neuwürttemberg überwand. Die ab 1824 vom "Statistisch-Topographischen Bureau" herausgegebenen Oberamtsbeschreibungen verankerten die jungen Verwaltungsgebilde schnell im Bewusstsein der Menschen.