Zollvereinsstatistik Bevölkerungszahl Erläuterung
DAS KÖNIGREICH WÜRTTEMBERG IN ZAHLEN
Das Oberamt - der Inbegriff württembergischer Verwaltung

Die umfangreichen Gebietserwerbungen Württembergs im frühen 19. Jahrhundert zwangen das junge Königreich, seine Verwaltung grundlegend neu zu organisieren. Bis 1810 wurde eine engmaschige Bezirkseinteilung geschaffen, die das Land in 65 Oberämter gliederte. Die Landeshauptstadt besaß als "Stadtdirektionsbezirk" eine Sonderstellung. Im Jahr 1910 zählte das Königreich 1.902 selbständige Städte und Gemeinden.

Die Oberämter sollten nach Fläche und Einwohnerzahl möglichst gleich groß sein. Auf historische Zusammenhänge nahm die neue Verwaltungsgliederung keine Rücksicht. Ziel war es, eine zukunftsfähige Bezirkseinteilung zu schaffen, die zugleich auch die Grenzen zwischen Alt- und Neuwürttemberg überwand. Die ab 1824 vom "Statistisch-Topographischen Bureau" herausgegebenen Oberamtsbeschreibungen verankerten die jungen Verwaltungsgebilde schnell im Bewusstsein der Menschen.

    

Das Oberamt bildete im Königreich Württemberg die unterste staatliche Verwaltungsebene. Die Bezirkseinteilung erwies sich als äußerst stabil. Bis in das 20. Jahrhundert kam es nur zu kleinen Verschiebungen zwischen den Amtsbezirken. Erst in der Weimarer Republik wurden kleine Oberämter aufgelöst: 1925 Cannstatt und 1926 Weinsberg.

Im Nationalsozialismus kam das Ende des alten Oberamtes. Ab 1934 wurden die Ämter als "Kreise" bezeichnet. 1938 erfolgte durch die nationalsozialistische Regierung eine grundlegende Neustrukturierung der Verwaltung, in deren Kontext 27 Oberämter (z.B. Gaildorf, Herrenberg) aufgelöst wurden.

Der Karte der württembergischen Oberamtsbezirke liegt die Verwaltungsgliederung des Jahres 1834 zugrunde. Spätere Veränderungen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.