II. "Vergesst ihn nicht!"
"Vergesst ihn nicht!" rief die Witwe Ludwig Marums bei der Einäscherung ihres Mannes den Trauergästen zu und diese Forderung blieb nicht ungehört.
Bis heute ist der Name Ludwig Marum präsent: 1946 wurde aus der ehemaligen Maxaustraße in Karlsruhe die Ludwig-Marum-Straße. In Bruchsal soll der Ludwig-Marum-Weg die Erinnerung an den Juristen und Politiker wach halten.
Vor den Toren Kislaus trägt eine von Gerhard Karl Huber gestaltete Stele zum Gedenken Marums bei. Sie wurde zur 50. Wiederkehr seines Todestages am 29. März 1984 enthüllt. Im selben Jahr wurde vor dem Bruchsaler Schönborn-Gymnasium eine Gedenktafel aufgestellt. Vor dem Haupteingang des Ludwig-Marum-Gymnasiums steht heute ein Gedenkstein mit dem Kopf Marums, bei dessen Einweihung im Jahre 1987 Tochter Elisabeth Lunau-Marum anwesend war.
Über 50 Jahre nach Marums Tod beschloss die Gesamtlehrerkonferenz des Gymnasium in Berghausen-Pfinztal auf Vorschlag einer Schülergruppe am 16. Oktober 1985, das Gymnasium nach Ludwig Marum zu benennen. Aktionen wie der Ludwig-Marum-Tag oder Lesungen mit Zeitzeugen in der Mittelstufe sollen dazu beitragen, das Gedenken an Marum den Schülern näher zu bringen, junge Generationen über die Verbrechen des Dritten Reiches aufzuklären und zu verhindern, dass Schüler empfänglich werden für rassistisches Gedankengut. Das Bewusstsein, dass Freiheit und Rechtsstaatlichkeit auch in einer Demokratie stets erneut zu verteidigen sind, soll mit solchen Veranstaltungen gefördert werden.
Schon seit 1988 vergibt die SPD Karlsruhe einen "Ludwig-Marum-Preis". Seit 1997 findet die Verleihung immer am 5. November, dem Geburtstag Marums, statt. Die SPD sieht im Sozialdemokraten Marum einen "engagierten und aufrechten Politiker" und vergibt in seinem Sinne den nach ihm benannten Sozialpreis. Der ursprünglich mit 1000 DM dotierte Preis wird ebenfalls an einzelne Personen oder Gruppen vergeben, die sich auf besondere Art und Weise gegen Rassismus und Intoleranz und für die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit einsetzen oder für ein friedliches Miteinander einstehen.
Angesichts des verstärkt aufgekommenen neuen Rassismus und des Terrors insbesondere Ende der 90er Jahre war die Ludwig-Marum-Stiftung Pfinztal gegründet worden, die seit 1998 jährlich ein Preis vergibt. Arbeiten und Aktionen von Einzelnen oder Gruppen werden durch einen finanziellen Betrag belohnt, wobei die Preisträger in erster Linie Schülerinnen und Schüler sind.
Im Berliner Bundestag wird an ihn im Buch der ermordeten Reichstagsabgeordneten erinnert.