Stiftskirche und Chorstift Wertheim
Mit dem Neubau schuf Graf Johann I. von Wertheim die Voraussetzungen für eine Familiengrablege in der Stadt. 1384 legte der Graf den Grundstein. Er wurde als erster Wertheimer Graf 1407 in der Kirche bestattet. 1481 wurde die Pfarrkirche zur Stiftskirche erhoben.
Nach dem Aussterben der Wertheimer Grafen ließen sich auch ihre Erben Graf Ludwig von Stolberg-Königstein und Graf Ludwig III. von Löwenstein mit ihren Gemahlinnen in der Wertheimer Stiftskirche beisetzen.
Von 1547 an wurde für das gesamte Vermögen des Wertheimer Kollegiatstiftes eine eigene Verwaltungsbehörde geschaffen, das sogenannte Chorstift - die zentrale kirchliche Finanzstelle der Grafschaft, die für die Besoldung der evangelischen Pfarrer, der Schul- und Kirchendiener verantwortlich war und darüber hinaus auch Begabtenstipendien vergab (Wehner, S. 223).
Weiterführende Literatur:
- Wehner, Thomas: Wertheim, in: Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung, Bd. IV, Münster 1992, hg. v. Anton Schindling/Walter Ziegler, S. 214-232.
- Wipfler, Judith: Der Chor der Wertheimer Stiftskirche als herrschaftliche Grablege. Die Epitaphien der Regenten bis ins frühe 17. Jahrhundert, in: Wertheimer Jahrbuch 1996, S. 87-178.