Im Bauernkrieg
Im Jahr 1525 zogen aufständische Bauern durchs Taubertal, und fast alle Orte der Grafschaft Wertheim beteiligten sich an dem Aufruhr. Sie forderten u.a. ein Ende der Leibeigenschaft und freie Jagd für jeden.
Eine Variante der Zwölf Artikel mit den Forderungen der Bauern hat sich in Wertheim erhalten. Sie liegt in einer Akte mit weiteren Bauernkriegssachen wie einer Namensliste der Aufständischen und dem Eid der Bauern nach der Niederlage (StAWt G-Rep. 49 Nr. 160). Den Ablauf des Bauernkriegs schildert auf 85 Seiten die Historica des Lorenz Neideck (StAWt G-Rep. 57/1 Befehdungen Nr. 4).
Als die Bauern blutig besiegt waren, mussten sie sich unterwerfen und Gehorsam schwören. Die Untertanen des Klosters Triefenstein taten dies im August 1525. Und der Wertheimer Graf Georg musste sich gegen Beschuldigungen wehren, er habe mit den Bauern paktiert. Kaiser Karl V. bestätigte ihm aber, daß das Gerede von seiner Beteiligung am Bauernaufstand ein unbilliger Argwohn ist, und bedroht Reden und Handeln gegen ihn mit seinen Gerichten.
Eine weitere Akte beschäftigt sich mit Jobs Dürck, einem Würzburger Pfarrer, der den bei Würzburg versammelten Bauern Aufruhr und Meuterei gepredigt haben soll. Jobs Dürk kam in Lohr in Haft, und der Lohrer Amtmann wollte wissen, was nun weiter mit ihm zu tun sei. (StAWt G-Rep. 19 Nr. 1-30)
Weitere Quellen finden sich insbesondere bei den Korrespondenzen des Grafen Michael (StAWt G-Rep. 57/2 und G-Rep. 102) und in zwei Sammelakten zum Bauernkrieg (StAWt G-Rep. 102 Nr. 1372 und Nr. 4490) sowie an verstreuten Stellen.