Die Stadt Wertheim im Mittelalter
Die ersten verlässlichen Nachrichten über die Stadt Wertheim stammen aus dem 13. Jahrhundert. Es gab eine Burg, eine Stadt und eine Mauer drumherum. 1306 erhielt Wertheim durch König Albrecht I. Stadtrecht. 1369 regelte ein ausführlicher Vertrag das Verhältnis zwischen den Grafen und der Stadt. Die wichtigste Bestimmung: Gegen Zahlung einer bestimmten Summe an die Grafen erhielt die Stadt das Recht, eine herrschaftliche Steuer (Bede) selbst zu erheben. Eine Regelung, die in ähnlicher Form 1562 im Königsteiner Kontrakt wieder aufgegriffen wurde, der nun bis zum Ende der Grafschaft Wertheim die Grundlage für das Verhältnis zwischen Stadt und Landesherrschaft bildete. Die Bürger übernahmen hier die Verpflichtung, die Weg und Steg um und in der Stadt, auch die gewohnlichen Wachten und Torhüten, ferner die notwendig Baue der Stadt und Brücken aufzurichten und zu erhalten.
Drei Jahre später erwarb die Stadt den Vierherrenhof (heute Grafschaftsmuseum), der nun für lange Zeit als Rathaus dienen sollte. In der Urkunde heißt es, der Hof habe dem Stadtrat schon zuvor mit Stuben, Saal und Sommerhaus gedient, und auch die Neue Waage gehöre dazu.